Daham is Daham 7+ (400m) + Headwall


Manuel in einer der letzten Seillängen

Gestern am Schneeberg und heute in der Stadelwand. Ja man glaubt es kaum aber in einer Südwand kann bei den guten Verhältnissen noch geklettert werden.
 
 



Es handelt sich um die derzeit längste Route dieses Schwierigkeitsbereiches in der Stadlwand. Die alpine Sportkletterroute führt durch den zentralen Teil der Stadelwand. Die Tour ist gut mit Bohr- und Normalhaken abgesichert, wobei jedoch größere Hakenabstände und mitunter moralische Passagen inbegriffen sind.

Manuel holte mich um 07:30 beim Mäci in Baden ab. Verschlafen und im warmen Auto fuhren wir dann ins Höllental. Beim Stadlwandparkplatz waren wir die ersten und machten uns zum Aufstieg fertig. Seile, Karabiner, Frieds, Keile, Schlingen, Gurt, Helm, Schuhe – passt alles dabei! Noch ein Schluck warmer Tee und auf geht´s. Von den Temperaturen (-6°C) erinnert mich dass ganze eher ans Eisklettern. Weiter oben wurde es dann eine Spur wärmer. Ein wirklicher Vorteil bei diesen niedrigen Temperaturen ist, dass die Schotterhalden gefroren sind und so sehr leicht begehbar.

Manuel beim Zustieg über das gefrohrene Geröll

Den Einstieg kannte ich schon, da ich vor ca. 1 ½ Jahren die Tour mit Tröster Andi schon einmal geklettert bin. Jedoch machten wir die Headwall nicht mit und hatten so auch unsere Probleme in der Tour.

Am Einstieg durfte ich beginnen. Es hatte noch immer um die Null Grad. Brrr!!!

Am Einstieg gab es noch Minusgrade - Schuhe aufwärmen

Mit viel Begeisterung zog ich meine Socken aus und schlüpfte in die tiefgefrorenen Kletterschuhe. Dann zog ich mir die Handschuhe aus, überprüfte Gurt und Knoten und los…

in den ersten Seillängen gab es noch keine Sonne - gefühllose Finger und Zehchen

Saukalt. Die Sonne arbeitete sich von oben langsam herunter, aber die ersten drei Längen sind noch im eiskalten Schatten. Ich arbeitete mich an den kleinen Leisten und Reibungstritten hinauf. Der Gummi von den Schuhen war steif und die Reibung – na ja, solala.

ich in der Schlüsselstelle der Tour - sauharte und knifflige 7+

Ah – ein „no hand rest“ – Finger ausschütteln und kurz unter die Achseln stecken. Passt. Finger tauen auf – kurze Schmerzen (wie beim Eisklettern) – und weiter geht´s. Nun haben sich die Finger an die Kälte gewöhnt und es ging voran.

in der Sonne perfekte kletterei, warm und exzellente Reibung

Ab der dritten Seillänge hatten wir dann Sonne – warm wie im Frühling und die Vögel zwitscherten.

perfekt, Windstill, Sonne, super Fels ... alles was das Kletterhert begeehrt

Anfangs waren wir noch recht langsam unterwegs, aber bald tauten auch wir auf und wurden schneller.

viel Plattenkletterei mit unter, für mich, moralischen Abständen

Manuel ist mental und technisch sehr stark und so konnten wir zügig auch die schweren Stellen ohne Probleme aber herausfordernd lösen.

Manuel in einer der letzten Seillängen

Bei der Headwall angekommen verabschiedet sich die Sonne und dann wurde es auch gleich „saukalt“. Pullover an und weiter.

die Sonne hat sich wieder verabschiedet, deutlich kälter kletterten wir in die Headwall

Manuel steckte voller Begeisterung, die er auf mich übertragen konnte und so war ich voll motiviert. Die erste Seillänge schafften wir ohne Probleme. Bei den letzten zwei 7+ Längen spürten wir jedoch beide schon die vorherigen Klettermeter und kämpften uns beide rauf.

die letzte Seillänge der "Daham is Daham" - diese endet im Stadlwandgrat

Geschafft. Oder doch nicht?

durch den tiefen Sonnenstand wird es sehr schnell dunkel

4 Seillängen hatten wir noch am Stadlwandgrat. Mittlerweile war es ja auch schon dunkel. Wir befestigten unsere Stirnlampen auf den Helmen und suchten uns die Felstritte zwischen Eis und Schnee. Teilweise ganz schön rutschig. Manuel führte uns zur Märchenwiese und dort konnten wir uns endlich Socken und Schuhe anziehen.

Am Ausstieg auf der Märchenwiese - geschafft

Glücklich legten wir unsere Seile zusammen und stiegen über den Normalweg zu unserem Rucksackdepot ab. Dort tranken wir heißen Tee und aßen die, von Burnie´s Mum selbst gemachten, Müsliriegeln. Sehr köstlich.

Manuel und Ich, glücklich nach der Durchsteigung der "Daham is Daham" inkl Headwall

Über die steifgefrorene Geröllhalde ging es dann wieder hinunter. Hier entpuppte sich der Vorteil jedoch als Nachteil, weil der weiche Schotter nicht mehr weich war!

Ich rannte über den steilen Kegel hinunter und plötzlich harter Schotter. Mit einem Sitz saß ich am Hintern und rauschte die nächsten 20 Meter am Hintern hinunter. Da ich einen Rucksack mit Leuchtstreifen trug konnte Manuel von hinten nur mehr einen hin und herhupfenden Rucksack sehen. Er kam zu mir und fragte, ob ich eh ok bin und dann lachten wir beide!

In Puchberg gingen wir dann noch auf ein TAB (Tourenabschlussbier) und bei Burnie wurde ich noch mit Tomatensuppe und Griesschmarrn verwöhnt.

Danke Manuel für die super Tour und deine Motivation!!!

Die Fotos von der Tour könnt ihr euch hier ansehen

  1. Na musste dann runtergehen weil zu viele Steine waren.Heute und morgen bin ich Skifahren am Stuhleck.
    lg michi

  2. Na gut rübergerutsch, Michi?
    A bissl an Schnee gibt´s ja schon. Wie hat der andere (Bruder, Freund?) eigenltich gelöst. Du mit den Schiern und er mit die Schneeschuhe? Oder bis mit ihm dann Huckepack runtergedüst?

    lg flo :-)

  3. Tolle Tour! Tapfer bei den Temperaturen!