Der Jahreswechsel steht vor der Tür, jedoch von Schnee und Eis noch immer keine Spur.
Die Hochwetterlage war nach wie vor perfekt und so entschloss ich mich mit Jürgen die Richterkante zu gehen. Ich traf mich mit Jürgen um 07:30 in Kottingbrunn, wo mich noch ein Kaffee erwartete. Der kleine Flo, der Sohn von Sabine&Jürgen und mein Taufkind, bekam noch neue Windeln und dann ab zu den Großeltern.
Sabine ging zurück ins Bett und Jürgen und ich brausten los. Das Wetter sah jedoch nicht sehr vielversprechend aus. Wolken und schneebedeckte Gipfel. Am Stadlwand Parkplatz waren wir wie gewohnt alleine. Wir nahmen unsere Rucksäcke und marschierten los. Durch das Herbstlaub, am Jungfernbrunnen vorbei, über den steilen Rücken hinauf, dann rechts weg und nach der 6. Kehre, bei der Steinfamilie (von mir erbaut) nach links. Mittlerweile kannte ich schon jeden Stein! Das Wetter wurde jedoch nicht besser. Wir waren bereits über der Schneegrenze und die Sonne war auch noch hinter den Wolken versteckt.
Wir gingen zum Einstieg, zogen uns um und tranken heißen Tee. Der sollte uns von innen wärmen. Ich seilte mich an und dann los. Die ersten paar Meter waren kein Problem, aber die Finger wurden immer steifer. Es hatte so um die minus 2 Grad. Die Tour ist nicht sehr schwer (5+) aber die Griffe konnte ich kaum spüren. Immer wieder gab es Möglichkeiten kurze Pausen einzulegen, um mich aufzuwärmen.
Jürgen kämpfte auch mit der Kälte und immer wieder trafen wir uns am Stand und wärmten unsere Hände in den Handschuhen. Jetzt kam auch noch Wind auf und es wurde noch eine Spur kälter. Ein Traum, oder?
Das Gelände wurde jetzt etwas leichter und die Griffe größer. Plötzlich riss das Wolkenband auf und ein paar Sonnenstrahlen kamen durch. Wie ein Eidechse genossen wir die Sonne. Zügig am Klettern kamen jetzt auch die ein oder anderen Späße und damit auch der Genuss.
Jetzt wussten wir, dass wir die richtige Entscheidung getroffen hatten. Die letzte Seillänge war noch eine 6+, die ich jetzt richtig genießen konnte. In der Sonne und bei leichtem Wind erreichte ich den letzten Stand. Jürgen kam mit Gejodle über den letzten Zacken.
Oben suchten wir uns ein wildstilles Plätzchen und genossen wieder die köstlichen Müsliriegeln von Burnie´s Mum.
Über die Märchenwiese zurück und über das Geröllfeld wieder hinunter. Wieder ging ein traumhafter Tag zu Ende um wieder genial zu beginnen!
Heute ist der Schneeberg von der Nordseite über den Bürklesteig dran. Treffpunkt 07:30, Windelwechseln, Übergabe von Babyflo, Autobahn, Parkplatz, Rucksäcke und los.
Wir starten vom Sägewerk in Schneebergdörfl. Dort folgt man der Forststrasse bis zum Beginn des Schneidergrabens, diesen etwas hinauf bis man zum Schnittpunkt mit dem Nördlichen Grafenbergsteig kommt. Nun nach rechts um den Novembergrat herum bis in die Krumme Ries. Durch die Latschen hinauf zum Einstieg.
Da wir nordseitig unterwegs waren, ist der Fels recht frisch und der Schnee blieb in diesem Gelände auch liegen. Ich durfte die erste Länge führen. Obwohl diese nur ein 3er ist, stieg ich recht langsam und bedacht. Die Finger waren eiskalt. Oben machte ich dann an einer Latsche Stand und sicherte Jürgen nach.
Ab dann gingen wir am kurzen Seil weiter. Hin und wieder legten wir ein paar Sicherungen und die knackigeren Stellen sicherten wir. Die Sonne war uns leider immer ein wenig voraus und so waren wir hauptsächlich im Schatten.
Oben gingen wir dann noch zur Fischerhütte und genossen warmen Chai und die selbst gemachten Müsliriegeln von Burni´s Mum bei strahlendem Sonnenschein.
Hinunter wollten wir dann den Novembergrat gehen. Einerseits waren wir den noch nie gegangen und andererseits wollte Jürgen erkunden, ob dieser mit Nils (dem Hund von Jürgen&Sabine) möglich ist. Den Einstieg fanden wir recht schnell, da dieser mit einem riesigen Steinhaufen markiert ist. Der Grat ist wunderschön.
Teilweise etwas ausgesetzt, aber prinzipiell auch für Hunde (sollten etwas Klettererfahrung haben) möglich. Um 17:00 waren wir wieder beim Sägewerk und fuhren gemütlich heim. Danke Jürgen für diese wunderschönen Tage und ich freu mich schon sehr auf unsere nächste gemeinsame Tour. Und natürlich auch an Sabine, die krank in ihrem Bett lag und sich um alles kümmern musste.