Die Griesgrabenhöhle 1851/203, die erste Großhöhle der Schneealpe


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Nach unserer letzten Höhle bekam ich von Martin ein Mail nach dem anderen. Über die tiefsten und längsten Höhlen in Österreich. Bei jedem Artikel bekam ich schwitzige Finger und volle Abenteuerlust. Ich glaube mich hat das berühmte Höhlenfieber gepackt!
 



Das Wetter ist nach wie vor optimal für eine Höhle. Skitouren sind bei uns unmöglich und Eisklettern geht schon gar nicht. Wahrlich eine Katastrophe. Aber eine Höhle geht fast immer. Gesagt getan. Wir verabredeten uns um 08:30 in Wiener Neustadt West am kleinen Parkplatz. Conny war diesmal mit von der Partie. Wir packten mein Auto voll und dann ging es los! Eine Stunde später waren wir in Tirol (Ortschaft bei der Schneealpe). Dort fuhren wir eine Forststraße hinauf (kein Fahrverbot). Einen Wehrverbau ließen wir rechts liegen und fuhren noch ein Stück weiter.

Die Wehranlage bei Hochwasser

Oben parkten wir dann. Zum Glück kamen zur selben Zeit ein paar Bergretter, die oben am Griesgraben eine Übung abhielten. Die zeigten uns den Weg der zum Griesgraben abzweigte. Gemeinsam gingen wir über den steilen Waldweg hinauf.

Die Bergretter beim Aufstieg

Oben mussten wir dann über einen Felsabbruch queren. Dieser wurde Conny leider zum Verhängnis. Eine brüchige 20 Meter Querung im Zweier Gelände war für Conny zu unsicher. Weiters wussten wir natürlich nicht, wie der Weg weiterging und auch wie lange wir wirklich in der Höhle sein würden. Und für Conny war klar, dass sie diese Querung auf keinen Fall in der Dunkelheit zurückgehen wollte. Also traf sie für sich die einzig richtige Entscheidung dort umzukehren. Da Conny eine Kämpfernatur ist, machte sich Martin keine Sorgen über ihren Heimweg. Da keine unmittelbare Gefahr bestand, hielt ich mich raus. Leider hatten wir das Seil im Auto gelassen sonst hätten wir diese Querung problemlos sichern können.

Nun gut. Zu zweit machten wir uns weiter Richtung Griesgrabenhöhle. Der Weg nach dieser Querung war völlig unproblematisch und diese Querung entpuppte sich als „Schlüsselstelle“ des Zustieges. Über ein Mini-Schneefeld querten wir hinüber und dann sahen wir schon das Einstiegsportal. So groß wie ein LKW. Die Katasternummer stimmte auch überein.

Martin am Höhleneingang beim umziehen

Wir machten uns für die Begehung fertig. Vorher jausneten wir aber noch. Zum Glück hatte Martin alles mit. Frisches Brot, Speck, Aufstrich, Käse und Zwiebeln. Ich hatte so einen Hunger und Martin gab mir drei Scheiben Brot und den halben Aufstrich. Sehr lecker!

Bergretter bei der Übung

Gestärkt sahen wir den Bergrettern noch bei ihrer Übung zu.Dann drehten wir unsere Stirnlampen auf und los. Wir gingen bis zum Ende vom ersten Gang und schlurften dort hinein. Doch da gab es kein Weiterkommen. Super! Erster Verhauer. Vorne war eine Abzweigung doch laut Plan müssten wir hier richtig sein. Fragend gingen wir zurück, doch die Abzweigung war bereits nach wenigen Metern auch verschlossen. Komisch! Wir zückten unsere Unterlagen, die Martin zum Glück von Michi noch bekommen hatte und lasen nach.

Martin beim Orientieren

Der erste Weg war der richtige, nur sollte der Einstieg über uns liegen. Ah. Zurück und tatsächlich oben war ein schmales Loch.

der schmale erste Durchgang

Klimzugartig über eine Stalagmite zog ich mich hinauf und schlurfte durch das Loch. Super. Wir krochen weiter bis in den Sackgang. Ein Traum. Wir bewegten uns durch das Labyrinth und genossen, dass wir keine Seile und Gurt benötigten.

ich beim schlurfen

Wir hatten gerade ein Bauchtascherl für Reserveelemente. Immer wieder setzten wir Makierungspunkte, die uns später für die Rückfindung helfen sollten.

Sinter, Tropfsteine und Sinterfahnen

Wir sahen Tropfsteine, Sinterfahnen und Fledermäuse. Eine wunderschöne Höhle. In Summe waren wir ca. 4,5 Stunden unterwegs.

Fledermaus beim büseln

sehr vorsichtig und leise konnten wir ein paar Fotos machen

Als wir wieder zum Eingang zurückkamen war es sogar noch hell. Wir zogen uns um und genossen die letzen Sonnenstrahlen.

der Ausgang bzw. Eingang

Über die “mädchenunfreundliche” Querung gingen wir den selben Weg wieder hinunter. Unten wusch ich mir noch Gesicht und Hände im Bach. Am Parkplatz trafen wir dann noch einen Bergretter. Wir plauderten noch kurz über ein paar Lebensphilosophien und dann fuhren wir wieder nach Wiener Neustadt West wo ich Martin und Material auslud. Dann fuhr ich weiter zu Sabine & Jürgen, wo mich ein Bier und ein köstlicher Schweinsbraten, Sauerkraut und Knödeln erwarteten. Großer Dank an Sabines Eltern!

Dann fuhr ich heim und genoss den Rest des Abends bei Fernsehen und einem kühlen Bier. Ahh!

Die Fotos könnt ihr euch hier ansehen!

Danke Martin für die super Höhle und liebe Grüße

das Dreamteam

  1. Hi flo – vielen dank für den tollen Bericht -echt eine liebe Erinnerung. Bis bald zum nächsten Abenteuer,
    Martin

  2. thx – jo jetzt wirds langsam ernst mit dem 8. Grat =) Dieses Jahr is des mein Sportkletterziel. I bin sehr zuversichtlich dass des hinhaun werd

  3. Dafür hast die orange Tour in der Halle gepunktet 7a!!! Gratulation ;)

  4. tolle Bilder! Leider hab i nit mitkommen können. Aber das nächste mal bin i sicher wieder dabei!!! wenigstens habts diesesmal den Einstieg schneller gfunden =)

    i komm nur bei den schwierigen sachen mit :P

  5. Danke Michi für die tollen Unterlagen – ohne die wären wir in der Höhle ziemlich aufgeschmissen! ;)