Mein erstes Höhlenprojekt war das Hundsloch. Ich war damals noch nie zuvor in einer Höhle, ausgenommen die Pensionistentouren bei denen man Eintritt zahlt! Den Erzählungen nach musste man sich zwei Mal abseilen. Der zweite Abseiler endet in einem See, in dem man dann ein Schlauchboot aufblasen muss. Das klang schon sehr spektakulär.
Weiters ist der Zustieg überhaupt kein Thema. Mit dem Auto kommt man fast bis zum Einstieg und dann geht man ca. 20 Minuten zur Höhle, welche sichtbar auf einer großen Lichtung steht.Und nun war es endlich soweit ich konnte das Projekt mit Martins Hilfe realisieren doch alles sollte ein wenig anders kommen als geplant.
Hoch motiviert stand ich früh auf. Frühstückte mit meinem Cousin und meiner Maus und dann ging es los. Martin war wie immer pünktlich. Wir luden alles in mein Auto um, da die Kraxen von Martin nicht sehr zuverlässig war. Auf Richtung Lilienfeld und weiter nach Türnitz. Dort verfuhren wir uns das erste Mal. Eine Bäuerin versuchte uns wage den Weg zu beschreiben. Über die schneebedeckte Straße ging es dann wieder hinunter zur Hauptstraße.
Dort trafen wir einen sehr netten Bewohner, der uns den Weg ungefähr beschrieb. Wir fuhren los und querten in die erste Forststraße, doch diese endete bei einem Scheepflugschupfen. Mit dem Retourgang fuhren wir vorsichtig wieder hinunter, denn dort war einiges an Neuschnee, der bei uns komplett fehlte. Als wir gerade umdrehen wollten kam der nette Bewohner mit seinem Golf ums Eck und erklärte uns wir seien falsch. Er hatte in der Zwischenzeit einen Kollegen angerufen und sich nach dem genauen Weg erkundigt. Wir sollten ihm folgen und er würde uns dann bei der richtigen Forststraße Bescheid geben.
Also zurück auf die Bundesstraße und flott auch den Weg wieder zurück. Ah – da kam das Zeichen. Er fuhr gerade weiter und wir fuhren auf die Forststraße. Nach dem ersten steilen Stück gab es für uns leider kein Weiterkommen mehr. Schneeketten hatte ich natürlich immer dabei.
Mit Ketten war die Fahrt dann überhaupt kein Problem.
Wir fuhren die Straße bis zu einer Abzweigung wo wir uns einparkten. Dort ging es dann zu Fuß weiter. Wir kämpften uns durch den tiefen Schnee bis zu einer Lichtung wo Martin glaubte sich zu erinnern. Doch wir fanden dort nichts. Keine Höhle und keinen Anhaltspunkt. Wir zogen durch den tiefen Schnee und die verschneiten Wälder.
Zum Glück war ich perfekt ausgerüstet und so machte mir das Schneetreiben nichts aus. Für Martin war es jedoch etwas herausfordernder, da er nur mit Gummistiefeln unterwegs war. Und die waren doch recht frisch. Auf dem Schwarzenberg Gipfel glaubten wir nicht mehr daran die Höhle zu finden.
Wir stiegen über einen Hang ab und machten eine kurze Rast in einem Hochstand. Dort tranken wir heißen Tee und versuchten Martins Füße wieder aufzuwärmen. Wir waren ja doch schon 3 Stunden bei dem Schneetreiben im Tiefschnee unterwegs.
Wir beschlossen jetzt noch zu der einen Hütte rüberzuqueren und dann abzusteigen. Wieder stapften wir durch den Schnee. Querten über den Hang und zur Hütte. Dann sah ich die Bauminsel mit dem Holzzaun die Martin immer wieder beschrieben hatte. Ja, mitten auf der Lichtung. Da war sie die Höhle! Martin jubelte und juchizte voller Freude.
Genial! Jetzt ging alles sehr schnell. Mit viel Routine wurde der Stand gebaut. Material sortiert und alles vorbereitet. Martin ging als Erster. Ziemlich flott seilte er die ersten 70 Meter ab und brachte sich vor Steinschlag und Lawinen in Sicherheit.
Ich folgte ihm. Endlich war der Schneesturm vorbei. Jetzt ging es über die zweite Steilstufe hinunter zum See. Schlauchboot hatten wir mit. Jedoch reichte unser Seil nicht. Wir hatten die Unterlagen scheinbar nicht genau studiert – Scheiße – keine Chance! Aber wie immer hatte Martin ein Ass im Ärmel.
Oben gab es eine Querung und über die sollte es eigentlich auch zum Horizontalgang gehen. Wir jümarten 10 Meter wieder rauf und querten hinüber. Steil und mit dem Seilrest stiegen wir auf der anderen Seite hinunter. Bis ganz hinunter fehlten uns leider noch immer 5 Meter. Jetzt hieß es improvisieren. Wir verbanden vier Bandschlingen mittels Ankerstich und oben im schwierigen Teile die Trittleiter. Ich hatte zwar mein Bedenken, aber Martin ließ sich nicht abhalten. Er hatte die Situation im Griff. Zwei Züge und Martin war unten. Ohne Probleme wie sich nachher herausstellte. Ich sicherte mich zusätzlich mit einem Karabiner und konnte die Stelle auch ohne Probleme lösen. Dann kam die ausgesetzte Querung, die eigentlich nur Trittsicherheit erforderte. Um anschließend in das Tropfsteinkammerl zu kommen, mussten wir durch eine Engstelle. Martin war schnell durch.
Ich hingegen brauchte doch ein paar Anläufe. Beim dritten spukte mich der Spalt aus.
Es hatte sich aber ausgezahlt. Wunderschöne Sinter und Tropfsteine durchzogen den ganzen Raum.
Nach dem Fotoshooting gingen wir dann zu dem See, den wir ursprünglich mit dem Boot befahren wollten. Wunderschön. Wir genossen die Stille und das klare Wasser. Ganz hinten steht ein großer Tropfstein der in unserem Stirnlampenlicht dunkel glänzte. Das Schlauchboot hatten wir zum Glück nicht verwenden müssen.Das hätte viel Puste und Nerven gekostet.
Nun machen wir uns auf den Retourweg. Wir krochen die Engstellen zurück und jümarten mit genügend Abstand die Fixseile retour. Oben lag das Seil im Schnee und ich zog mich hinauf. Auf einmal griff der Jümar nicht mehr und ich rutschte ein Stück hinunter. Puh da ist mir das Herz in die Hosen gerutscht. Ganz vorsichtig überprüfte ich beide Jümar. Die waren beide mit Eis überzogen. Shit dachte ich mir. Ich montierte oben noch die Minitraxion und zog mich langsam und vorsichtig hinauf. Oben fixierte ich mich mit einer Bandschlinge und stieg über die Absperrung. Geschafft! Als ich Martin sah konnte ich ihn noch vorwarnen. Er verwendete unter anderem die Shunt und die klemmt das Seil direkt ab. So war er sicher. Weiters machte er unterhalb ein paar Sicherheitsknoten. Weiter oben passierte ihm dasselbe wie mir, nur war er vorbereitet. Da wir vergessen hatten Material zu tauschen musste er das Schlauchboot und das Seil schleppen. Sorry Martin.
Glücklich machten wir uns im dunklen und durch den tiefen Schnee auf den Heimweg. Diese Höhle war einfach ein Traum!
Ich brachte Martin noch zum Parkplatz und fuhr anschließend heim. Zuhause wurde ich mit Nudeln und einer leckern Joghurtcreme verwöhnt. Danke an meine liebe Maus. Von dem anschließenden Sturm bekam ich nichts mehr mit und schlief wie ein Baby!
siehe auch das Posting im Höhlenverein!
http://www.cyberlord.at/forum/?id=3427&thread=137
Hallo Andy,
ad1) der Originalweg geht über den Schacht. Als wir gesehen haben das wir mit den Seilen nicht auskommen haben wir die andere Variante gewählt!
ad2) Ursprünglich wollten wir das auch tun und wir waren auch schon oben am Gscheid haben aber bei dem vielen Schnee ohne Skier da keine Möglichkeit gesehen und auch nicht genau gewußt wie dort der Weg verläuft. JPS hatten wir nicht dabei!
ad3) große Entschuldigung “das wollten wir nicht!” wir wurden nicht sehr freundlich Behandelt und ich verstehe auch die Perspektive des Bauer´s!
ad4) Wir sind sonst auch sehr nett empfangen worden!!! und nur diese eine Aktion – hätte dich sicher auch geärgert, wenn du ehrlich bist und dabei gewesen wärst – wir wussten auch nicht das es sich um eine Privatstraße handel – und diese Beginnt erst ab dem Schranken! den haben wir NICHT gequert! Dort beginnt auch das Fahrverbot
ad5) Sorry
ad6) wie gesagt es tut uns leid!
ad…) habe ich jetzt geändert
lg flo
1.) Ein Abseielen in den wasseführenden “See”, der zur Froschhalle führt, ist nicht notwendig, da die Schachtquerung erst kürzlich neu eingebaut wurde.
2.) Auch wenn euch das nicht passt, wenn man aus touristischen Zwecken eine Höhle befährt – und das habt ihr beim Hundsloch mit Sicherheit getan – dann kann man ruhig gehen, denn es handelt sich ja um eine Tätigkeit in der Natur (vom Schwarzenbacher G’scheid geht man maximal 45 Minuten und man muss nicht über den Gipfel) und die darf ruhig geschont werden.
3.) Solche Aktionen führen dazu, dass Grundbesitzer Objekte versperren und niemanden mehr reinlassen.
4.) Ich bin in der Türnitzer Gegend sehr bekannt und keines Falls unbeliebt, werde aber immer wieder gefragt, wer das war, wenn solche Aktionen stattfinden und darf mich dann immer entschuldigen, obwohl ich nix angestellt habe.
5.) Wenn Leute wir ihr, Grundbesitzer immer wieder verärgern, kriegen auch wir Höhlenforscher und Höhlenretter das zu spüren, da wir dann nichteinmal mehr Fahrgenehmigungen kriegen, wenn wir eine Übung haben und das ist gar nicht lustig …
6.) Ihr habt es geschafft, dass Bergler ein “warnendes” Posting im Forum des VÖH hinterlassen hat.
Kleine kleine persönliche Anmerkung: Die abfälligen Bemerkungen bezüglich der Einheimischen in eurem Bericht dienen niemanden und übrigens, Helden sterben einsam.
Glück tief
Andy Bigler
Hallo Bergler,
danke für dein posting! Ich versuche mich immer mit Menschen zu arrangieren und auch nett zu sein. Gerade bei meinen Unternehmungen brauche ich öfters die Mithilfe von anderen. Auch Martin ist da sehr bemüht.
in diesem Fall: wussten wir nicht das es sich um eine private Forststrasse handelte. Wir haben oben auch versucht zu fragen, aber es war keiner da. Ich hätte auch gerne die Maut entrichtet. Wenn ich wieder einmal in der Gegend bin werde ich das auch nachholen! Beim Schranken sind wir dann auch stehen geblieben, obwohl dieser offen war. Der Mann den wir gezwungen hatten auch stehen zu bleiben war extrem “nicht freundlich” deswegen habe ich mich auch geärgert! Sorry das tut uns sehr leid! Danke für deine Offenheit und dein Posting! Liebe Grüße
lg flo
Ja mach nur weiter so, lieber Florian und bald wird die Zufahrt zum Hundsloch ganz gesperrt.
Die Straße dorthin ist eine Privatstraße und wird von den “Bauern” auf eigen Kosten in Stand gehalten. Martin sollte sich mal erklären lassen, was “diplomatische Worte sind”. Angekommen ist jedenfalls nur der Satz “was wollt’s denn, die Straße wurde ja mit öffentlcihen Mitteln behzahlt, also hab ich eine Recht da zu fahren” – so ei Schmarrn. – Wenn man Nett ist, die Regeln einhält (Fahren nur wenn die Straße auch normal befahrbar ist(also ohne Schneeketten), Schlüßel zum Schranken wieder retour geben, Wegmaut (5,-) bezahlen (beides kann’st beim “Glasberg” – den mittleren der drei dortigen Bauern) gibt es auch in Zukunft keine Probleme.
Wenn jedoch noch so ein paar “Cowboys” mit ihren Aussagen kommen, wir es keine Zuhfart zum Hundsloch mehr geben.
Also liebe Leut – denkt mal nach – Nett sein zahlt sich aus.
lg
Bergler
(einer aus der Gegend, der es gut mit euch meint)
War echt lustig Flo – bin schon gespannt ob uns der Andi mit den Koordinatenumrechnen weiterhilft.
Beim nach Hause fahren ist mein Auto tatsächlich stehen geblieben.
LG
Martin
Hallo Flo, super spannender Bericht! Da bekommt man gleich wieder Lust auf die nächsten Kletterprojekte. Habts mittlerweile die GPS Koordinaten, für den nächsten Besuch? lg aus Bern, Robert
Hi Peter,
das Schlauchboot hätte sehr viel Aufwand bedeutet! Per Lunge aufblasen, die Luft wieder rauslasen und wieder verstauen – und nicht vergessen nachher reinigen ! Vielleicht beim nächsten mal. Jetzt kenn ich ja den Einstieg *gg*
Klingt lässig! Wieso habts das Schlauchboot nicht verwendet? Wie lange warts in der Höhle? Schade dass i arbeiten hab müssen! Und 3h im Schneegestöber – 20min vom Parkplatz entfernt! Da stimmt doch was nicht =) Wenn die Sucherei nit wäre, wärs jo perfekt. Aber de Sucherei muss i schon sagen, dass ma ziehmlich auf die Eier geht =D Dafür wird man nachher entschädigt! Beim nächsten Mal bin i wieder mit von der Partie! Super gmacht Leutln – bin echt neidisch. Lg Peter