Zurück vom Urlaub und schon wieder Lust auf´s Eis. Auch wenn der heurige Winter eher an einen harten Frühling erinnert, gibt es noch Wunder. Am Sonntag hatte ich mit Peter beschlossen etwas gemeinsam zu unternehmen. Was das genau sein würde, war allerdings noch unklar.
Am Vortag hatte ich noch mit Markus telefoniert und er hatte mich gefragt, ob ich was gemeinsam mit ihm unternehme. Ich hatte den Tag bereits mit Peter verplant, aber sein Vorschlag verwunderte mich stark. Er meinte das Gaisloch beim Raxmassiv im großen Höllental führe sehr gutes Eis. So beschloss ich mit Peter der Sache auf den Grund zu gehen. Wir trafen uns in Baden und fuhren Richtung Höllental.
Die Temperatur war ca. 5° plus und ich konnte mir nicht so recht vorstellen, dort wirklich Eisklettern zu können. Am Parkplatz sortierten wir Material und stapften los. Von weit hinten sahen wir schon die ersten Eissäulen. Der Schnee wurde immer tiefer und die Schritte immer schwerer.
Der Weg war teilweise schon gespurt, was uns viel Kraft ersparte, da sehr viel Schnee lag. Wir stiegen über die steile Flanke hinauf zum Gaisloch.
Von unten betrachtet stand der Fall sehr gut da.
Jedoch traute ich mich nicht das Schild oben vorzusteigen und beschloss das erste Stück seilfrei aufzusteigen und dann über den Klettersteig auszuweichen und mir ein Tope Rope einzurichten. Gesagt getan. Nach einer kleinen Jause stieg ich über den kleinen Fall hinauf und baute oben das Top.
Dann ließ ich Peter das Seil herunter und er band sich ein. Anfangs hatte er noch so seine Probleme, aber dann ging es immer besser. Oben angekommen war er begeistert.
Ich selbst habe das Gaisloch noch nie in so guter Eisqualität gesehen. Einfach ein Traum. Oben ging ich dann die zweite Seillänge. Die war um einiges kürzer und auch leichter.
Danach seilten wir uns wieder zum ersten Stand, den wir vorher hängen ließen, ab. Wir versuchten uns anschließend noch an ein paar knackige Linien bevor es dunkel wurde.
Bei Dämmerung gingen wir wieder zurück zum Parkplatz und verwöhnten uns noch mit einem TAB.
Für dieses Wochenende wäre – nach diesen tollen Bedingungen – eigentlich wieder das Gaisloch geplant gewesen. Leider machte uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Markus war am Vortag dort und fand sehr heikle Verhältnisse. Der Fall war extrem mit Wasser überlaufen und das Eis hatte eine weißliche Farbe, was für sich spricht, da sich das Eis bereits in Schnee umwandelte und sehr an Festigkeit verloren hat. So beschloss ich mit Peter in die Adlitzgräben zu fahren. Dort war es wesentlich wärmer als in Baden. Durch den Föhn und die Sonne fühlten wir uns wie Eidechsen, die ihre ersten Sonnenstunden hatten.
Peter und ich kletterten was das Zeug hielt. Ich konnte ein Vorjahresprojekt beenden. Die ersten beiden Längen der „Lari Fari“ rotpunkt!
Peter hatte auch ein Projekt, welches jedoch um einiges schwieriger war als meins. Es war ein glatter 8er die „Kinoses“. Zuerst gefiel mir die Tour überhaupt nicht, da sie mit einem Fingerloch versüßt wird, bei dem man den Finger auf Anschlag reinstecken musste. Da hatte ich ein sehr mulmiges Gefühl. Als sich Peter die Stelle aber auscheckte fand er eine super Lösung ohne das Loch. Perfekt. Danke Peter! Jetzt haben wir beide ein super geiles Projekt! Wir genossen noch die Nachmittagssonne und fuhren entspannt und motiviert wieder heim.
Die Fotos vom Gaisloch könnt ihr euch hier ansehen!
Die Fotos von den Adlitzgräben könnt ihr euch hier ansehen!
Mal schauen was das nächste Wochenende mit sich bringt. Hoffentlich Eisklettern in Gastein, gemeinsam mit Hannes. Das könnt ihr aber nächste Woche lesen!
war echt saugeil – wie immer mit Flo =)