Voll besorgt

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Hmm… nach kurzen Überlegungen rief ich Jürgen an. Sehr überrascht fragte er mich, ob ich nicht schon in Salzburg bin. Ich erzählte ihm meine Miesere. Passt Flo, dann gehst mit Martin und mir mit auf den Schneeberg. Perfekt dachte ich mir! Geplant war der Hoyoschgraben, der von der westlichen Seite auf den Schneeberg geht.

Dieser Anstieg ist recht lawinensicher und Jürgen & Martin kennen die Tour schon in und auswendig! Wie nicht anders zu erwarten war es nicht sonnig *gg*. Unten stiegen wir Schnee suchend auf und zogen auf der Forststasse bis zum Einstieg vom Graben.

Begleitet wurden wir von Regen und etwas Wind. Je höher wir hinaufkamen desto härter wurden die Bedingungen. Schnee und Windgeschwindigkeiten zwischen 90 und 100 km/h machten uns die Sache so richtig schmackhaft. Jedoch kam der Wind von Westen also drückte er uns von unten nach oben.

Oben sahen wir uns dann die breite Ries Einfahrt an, jedoch waren Jürgen und ich eher skeptisch, da wir nicht wussten wie viel Triebschnee in der Rinne war. Der Lawinenbericht beurteilte die Situation mit einer glatten „Drei“ und Einwehungen im Bereich N-NO-OS also genau dort, wo wir abfahren wollten.

Bevor wir uns entschieden gingen wir noch rauf auf die Fischerhütte. Dort machten wir eine kurze Pause und tranken heißen Tee.

Danach fuhren wir wieder zum Einstieg der breiten Ries. Martin meinte es wäre kein Problem, aber wir zwei „Weekeggs“* entschieden uns eher für den Hoyosgraben. Gesagt getan fuhren wir dort ab. Jürgen und Martin zogen in kurzen Schwüngen davon und ich hinterher. Die Abfahrt hatte recht gute Verhältnisse, jedoch kam wieder der ein oder andere Kratzer auf meinen Schiern hinzu – so bekommt der Tourenski erst wirklich Charakter.

Unten verabschiedeten wir uns von Martin. Am Abend besuchte ich gemeinsam mit Burnie noch Biene, Jürgen, Flo und Nils (der noch immer von der Tür träumend im Wohnzimmer lag). Und bei ein paar Bier beplauderten wir die nächste Tour.

Der Sonntag versprach gerade im Süden besseres Wetter und so planten wir nach Eisenerz zu fahren. Martin war sofort begeistert und erzählte uns von seinen dortigen Projekten. Also starteten wir sehr früh und fuhren über Leoben weiter nach Eisenerz. Dort hat es einiges an Neuschnee gegeben und so blieben die Projekte von Martin weiterhin seine Projekte *gg*. Der Stadlstein sollte aber möglich sein. Zielstrebig fuhren wir auf den kleinen Parkplatz und parkten das Auto bereits im Schnee. Genial – rein in die Schuhe- anfellen- Stecken anpassen- ein Schluck Wasser und los.

Wir zogen durch die windstille Winterlandschaft. Ein Traum. Frischer Schnee, nur die Sonne fehlte. Naja, aber windstill.

Je weiter wir nach hinten kamen desto unfreundlicher wurde das Wetter und oben konnte man schon die wilden Schneefahnen erkennen.Wir kämpften uns bis zur Scharte hinauf.

Dann waren wir dem Sturm wieder voll ausgesetzt. Windgeschwindigkeiten bis zu 100 km/h waren zu bekämpfen. Bei schlechter Sicht zogen wir über die Schulter hinauf. Da der Hang etwas steiler war, wollten wir diesen nicht unnötig belasten und hielten einen Sicherheitsabstand.

Jetzt mussten wir noch unter ein paar hängenden Wächten queren. Flott stiegen wir auf die andere Flanke und waren froh ohne Probleme gequert zu haben. Oben stiegen wir mit viel Abstand über die Wächten und stiegen auf den Gipfel. Vorher schnallten wir uns jedoch die Schier ab, da der Gratrücken komplett abgeblasen war. Kurz genossen wir den Gipfel um dann bei dem extremen Wind wieder abzufahren.

Die Abfahrt hatte alles was das Herz begehrte. Anfangs hatten wir super tiefen Schnee. Weiter unten dann Bruchharsch. In den Waldstücken findet sich allerdings immer wieder guter weicher Schnee. Das letzte Stück fuhren wir dann wieder auf der Forststraße hinunter. Wir bepackten unser Auto und fuhren wieder heim. Nils, der Hund von Jürgen&Biene war auch sehr erledigt, aber er hatte genau so wie wir extremen Spaß!

Zuhause fuhr ich dann mit Burnie noch zum Jammerwandl. Dort durfte ich noch vier Touren (im 7ten Grat) klettern.

Anschließend liefen wir noch unsere Standardlaufrunde zum Jägerhaus (ca. 10km). Nun bin ich ziemlich geschafft und werde morgen wahrscheinlich einen Ruhetag einlegen *gg*.

Aber die nächsten Pläne werden schon geschmiedet…..

Rax Schneeberg / Hoyosgraben 1250 hm im Aufstieg / II bis III / Fischerhütte 2049 hm / Klosterwappen 2076 hm
die Fotos könnt ihr euch hier ansehen

Eisenerz / Stadlstein 1076 hm im Aufstieg / II bis III / Gipfel Stadlstein 2076
die Fotos könnt ihr euch hier ansehen

* Weicheier