Lang war es schon geplant, aber immer wieder kam uns was dazwischen. Schlechtes Wetter, kein Eis oder andere Terminprobleme. Aber dieses Wochenende war es endlich soweit! Meine erste Tour gemeinsam mit Hannes, der nicht nur im Eis ein Top Kletterer ist, sondern auch im Fels einiges drauf hat.
Gemütlich fuhr ich am Freitagabend nach Wals zu Hannes. Dort wurde ich gleich von Andrea, der Frau von Hannes, kulinarisch verwöhnt. Julia, die kleine Tochter der beiden, bekam ich leider nicht zu Gesicht, da diese bei ihren Großeltern war und ich durfte in ihrem Zimmer schlafen. Am nächsten Tag standen wir recht früh auf und machten uns auf den Weg Richtung Berchtensgadener Alpen zur Reiter Alpe. Unsere heutige Tour war die Südkante „alter Weg“, eine 400 Meter Südwand mit sehr alpinem Charakter.
Die Stände waren jedoch gebohrt und an den sehr heiklen Stellen waren auch gute Klebehaken. Die erste Etappe des Zustiegs machten wir mit dem Radl. So konnten wir schnell Meter machen und waren bald bei dem Steilhang. Dort versteckten wir unsere Räder und gingen zu Fuß zum Einstieg weiter. 50 Minuten später standen wir bereits unter der Wand. Obwohl für diesen Tag Sonne angesagt war, konnte sich diese bei uns nicht durchsetzen. Die Wand zeigte auch ein paar nasse Flecken, aber wir hofften nicht allzu lange im Nassen klettern zu müssen.
Es war leicht bewölkt und nicht gerade warm, da wir bereits auf 1.500 hm waren. Mit Haube, Softshell und langem Leiberl ging es in die erste Seillänge. Teilweise waren zwar die Finger leicht taub, aber es gab immer wieder gute Griffe. Dann wurde es ernster, da die zweite Seillänge ziemlich nass war.
Hannes führte diese heikle Länge. Danach gab es zwar immer wieder nasse Stellen, jedoch war der Rest im Großen und Ganzen recht trocken. Nach der, auch feuchten 6+ Querung und dem 7er Überhang, waren wir bald am Ausstieg.
Jetzt galt es die Abseilpiste zu finden. Hannes kannte das Gebiet zwar, jedoch war er die Tour auch noch nie gegangen. Auf dem Topo war der Ausstieg leider sehr schlecht beschrieben. Über mühsames 1-2 er Gelände gingen wir dann Richtung Südwandkamine und dort fanden wir, nach längerem Suchen, den ersten Ring. Über drei mal 45 Meter seilten wir hinunter zum Bandl.
Dort querten wir dann links hinaus und stiegen über 2er Gelände ab bis zum nächsten Abseilring. Von diesem ging es dann noch zwei mal 35 Meter hinunter. Über leichtes, gestuftes Gelände kamen wir dann links hinaus wieder zum Weg. Mächtig stand der Pfeiler im spärlichen Sonnenlicht. Hannes und ich genossen die traumhafte Kulisse und freuten uns über unsere erste gemeinsame Tour.
Wir packten den Rest unseres Materials ein und rannten den Steilhang hinunter. In 35 Minuten waren wir wieder bei den Rädern. Dort ließen wir die Räder bis hinunter ausrollen und ich freute mich über jeden Meter, den wir nicht mehr gehen mussten. Herrlich! Beim Auto rief Hannes Andrea an und als wir daheim ankamen gab es bereits ein feines Essen. Bei einem TAB gingen wir dann schlafen um am nächsten Tag schon wieder um 07:00 zu starten.
Unsere zweite gemeinsame Tour verschlug uns zum Gosaukamm nach Angerstein zum Salzburger Pfeiler.
Ein formschöner Pfeiler in bestem Fels. Die „schweren“ Seillängen sind gut eingebohrt und alle Stände haben zwei Klebehaken. Dieses Gebiet kannte Hannes sehr gut, da er beim Sanieren sehr viel mitgeholfen hatte. Über den Parkplatz stiegen wir zur Stuhlalm auf. Eine sehr gemütliche kleine Alm, die sich ideal als Ausgangspunkt für zahlreiche, sanierte Touren eignet. Nach kurzem Informationsaustausch mit dem Hüttenwirt stiegen wir zur Wand zu. Über ein Schotterkar waren wir bald oben am Einstieg. Wir wählten die direkte Variante vom Salzburgerpfeiler.
Wie beschrieben sind gerade die Schlüsselstellen perfektest eingebohrt. Vor allem war alles trocken! In der warmen Sonne kletterten wir Seillänge für Seillänge. In einer Länge hatte Hannes zwar Probleme den Stand zu finden, aber das lag auch daran, dass die Länge mehr als 55 Meter hatte und unser Seil aber nur 55 Meter lang war *gg*. Über die letzten harten 6+ Längen ging es dann zum Gipfel vom Salzburgerpfeiler.
Die Abseilpiste war jetzt sehr einfach zu finden, da diese Hannes selbst eingebohrt hatte! Eine einfach perfekte Abseilpiste mit Ring und einem zusätzlichen Bolt. Freihängen fuhren wir die 220 Meter ab und waren im Nu wieder unten. Danach gingen wir noch in den neuen Klettergarten ums Eck, um im fast jungfräulichen Fels zu klettern. Nach einer harten 7+ beendeten wir den Klettertag und gingen über die Almwiesen zurück zur Stuhlalm.
Die Stuhlalm kann ich nur wärmstens empfehlen!
Dort wurde dann die alte Diskussion der Sanierung der direkten Nordwand der Bischofsmütze neuerlich entfacht. Der Leiter der dort ansässigen Bergrettung hatte noch Einwände. Prinzipiell spreche nichts gegen eine Sanierung, jedoch sei das genaue Vorhaben noch nicht wirklich definiert. Soweit ich das verstanden habe, steht einer vernünftigen Sanierung nichts im Weg, jedoch sollten ihm Dialog nochmals einige Dinge klar gesagt und geklärt werden. Ich finde es auf jeden Fall sehr lobenswert, dass Menschen wie Hannes hier sehr große Bemühungen setzten, Sponsoren suchen und in viel Eigenarbeit solche Projekte verwirklichen. Ich wünsche ihm auf jeden Fall viel Glück für sein weiteres Vorhaben und werde ihn auch unterstützen soweit ich kann.
Im Sonnenuntergang fuhren wir dann wieder heim zu Andrea. Julia war mittlerweile auch schon wieder im Bett. Gemeinsam aßen wir dann noch Nudeln „alla Andrea“ mit Parmesan. Einfach köstlich. Dann war es leider auch schon wieder Zeit für mich und ich verabschiedete mich und fuhr heim zu meiner Maus!
Danke Hannes für das super Wochenende und Andrea für das super feine Essen. Bis zum nächsten mal und liebe Grüße!
Hello Martin, das ist leider ein fake! Habe das Foto aus dem Archiv dar ich dem Hüttenwirt versprochen habe ein wenig Werbung zu machen!
sorry für die Enttäuschung
lg Flo
Auf da Stuhlalm gibts ja auch an Schnee – a traum – wie hoch ists denn dort?
Bilder sein wunderschön!!! Bin ganz neidisch
lg Peter
na das war eine sehr luftige tour und ein sehr lässiges wochenende! traumhafte gegend! jetzt weiß ich warum du den hannes einem wochenende mit mir vorziehst *gg*. dibu, burnie