Ich war noch nicht einmal 12 Jahre alt und meine erste größere Bergtour war der Dachstein von der Gosauseite. Damals gingen wir vorbei an den Seen (Vorderer und Hinterer Gosausee) und hinauf zur Adamekhütte. Am nächsten Tag gingen wir (Sophie, Pauli, Walter und ich) mit einem Bergführer über den Gletscher auf den Hohen Dachstein.
Für mich damals eines meiner bergsteigerischen Jugendhighlights. Inzwischen war ich schon des öfteren oben. Ob durch die Südwand oder mit Burnie über den Nordwestgrat.
Jedes Mal wenn ich vom Norden her den Dachstein bestieg gingen wir an den Gosauseen vorbei und immer habe ich mir gedacht: „Pah, da müsste ich mal Tauchen gehen“. Landschaftlich ist die Gegend einfach ein Traum.
Dieses Wochenende war es soweit. Mit ein paar Tauchfreunden aus meiner Fima fixierten wir den Termin. Das Wetter war zwar nicht perfekt, aber dies störte mich natürlich nicht, weil ich sonst ein schlechtes Gewissen gehabt hätte, da ich nicht klettern gehen konnte *gg*! Unser erster Tauchspot waren die Traunfälle. Am Freitag fuhren wir gleich nach der Firma zur Traun nach Viecht.
Dort trafen wir uns mit Karl, der bereits einen Tauchgang bei den Inseln genossen hatte. Er hatte den großen Vorteil, dass die Lichtverhältnisse doch etwas besser als später dann bei uns waren.
Zuerst gingen wir alle in die Tauchbasis und zeigten dort unsere Brevets. Sogar die letzte Tauchuntersuchung wollten die von uns sehen. Penibel wurden alle Daten festgehalten. Dann füllte ich noch meine Flasche. Mit einem Bus fuhren wir Richtung Einstieg.
Der Wasserstand war zurzeit recht niedrig und betrug ca. 7 Meter. Leider waren jetzt einige dichte Wolken am Himmel und so fehlte es etwas an Licht. Bei einer Futterkrippe stiegen wir in die Traun und querten gleich hinüber zum anderen Flussufer. Vorbei an zwei alten Holzwehren bis zu einer Betonwehr. An dieser entlang ging es dann nach links wieder auf die andere Seite (bei einer weißen Leine).
Wie schon gesagt waren zwar die Lichtverhältnisse nicht perfekt, aber die Unterwasserlandschaft war einfach traumhaft. Hechte, Flusskrebse und alte Relikte aus vergangener Zeit konnten wir auskundschaften. Karl und Hary tauchten weiter Richtung Ufer. Burnie und ich gingen schon ein wenig früher aus dem Wasser, da uns beiden schon ziemlich kalt war, da wir ja nur mit halbtrockenen Taucheranzügen unterwegs waren.
Bei der Tauchbasis angekommen gönnten wir uns dann den Luxus und gingen in die Sauna. Genau das richtige nach so einem kalten Tauchgang! Jetzt waren wir wieder aufgewärmt! Zur Abkühlung sprangen wir dann noch kurz in die Traun. Anschließend saßen wir noch gemütlich bei einem Nussschnapps zusammen und plauderten über den gelungenen Tauchgang. Nach einem lustigen Essen im Ortsgasthaus mit Unterhaltung durch den ansässigen Sparverein fuhren wir in unsere Pension und freuten uns auf den nächsten Morgen.
06:50 der Wecker läutete. Mit Hary habe ich mir am Vortag ausgemacht eine kleine Runde laufen zu gehen. Pünktlich wie eine Schweizer Uhr stand Hary schon in den Startlöchern. Mit flottem Tempo zeigte mir Hary den anderen Tauchplatz und ein paar andere super Platzerln. Pünktlich zum Frühstück waren wir wieder zurück. Danach brachen wir zum Grundelsee auf.
Es war sehr ruhig und andere Taucher waren rar. Das lag wahrscheinlich auch an dem schlechten Wetter und der späten Jahreszeit. Für uns aber genau richtig! Als wir am Straßenrand standen, um einen geeigneten Tauchplatz zu finden blieb ein Auto stehen. Es war jemand von der Tauchbasis. Er gab uns gleich ein paar super Tipps, die wir dankend annahmen. Die Fischer dort waren schnell vertrieben und suchten bald ein anderes Plätzchen, ich glaub das Wirtshaus. Wir quälten uns wieder in unsere nassen Anzüge, außer Karl der den Komfort eines Trockis (Trockentauchanzug) hatte. Aber Hary und ich sind halt echte Männer und die tauchen nass. Beim Ufer tauchten wir auf 13 Meter ab und querten dann nach links.
So kamen wir direkt zur Taucherglocke welche ca. auf 10 Meter liegt. In dieser haben ca. 3. Personen Platz. In dieser Glocke kann man sogar den Regler aus dem Mund nehmen und ein paar Worte wechseln, jedoch würde ich die Luft nicht einatmen. Wer weiß was da für Bakterien herumschweben! Karl fotografierte eine Gedenkstätte. Über rechts tauchten wir wieder zurück. Hary sah ein paar riesige Hechte, die uns leider entgingen. Aber bei unserem zweiten Tauchgang sollten wir dafür entschädigt werden.
Bei Sauwetter und 55 Minuten später kamen wir wieder aus dem Wasser. Wir zogen uns um und kuschelten uns in unsere warmen Fliesjacken. Bei der Tauchbasis füllten wir unsere Flaschen. Danke für das super Service und die vielen Insidertipps. Die Tauchbasis am Grundelsee kann ich nur wärmstens empfehlen!
Danach gingen wir sehr gut essen (Tipp von der Tauchbasis). Um mich für den zweiten Tauchgang zu rüsten nahm ich mir ein paar Liter warmes Wasser vom Gasthaus mit. Die goss ich über meinen eiskalten Neopren. Damit war der nicht mehr so kalt.
Wir gingen direkt bei der Tauchbasis hinein. Dort sahen wir ein Motorboot, eine alte Gondel und so vieles mehr. Beeindruckend waren jedoch vor allem die vielen Fische. Wunderschön. Forellen, Hechte, Barsche alle waren da und begleiteten uns bei unserm Tauchgang. Die Fische wie auch wir versteckten uns hinter dem Seegras und beobachteten. Jeder Angler wäre neidisch bei so viel Fischen *gg*.
Abgefroren kamen wir aus dem Wasser. Zumindest mir war kalt. Karl war in seinem Trocki natürlich mollig warm und Hary ist ein nordischer Typ, der auf Kälte unempfindlich ist.
Jetzt wurden die Flaschen noch einmal gefüllt und dann ging es schon Richtung Gosausee. Endlich kam ich meinem Ziel näher. Tauchen im Gosausee.
Ziemlich in der Nähe bezogen wir Quartier und beim Kirchenwirt wurde noch mal so richtig zugeschlagen.
Wieder startete ich gemeinsam mit Hary den Tag mit einem „early morning run“. Nach einem kleinen Berglauf schmeckt das Frühstück gleich besser. Als wir zum Gosausee kamen war es noch sehr ruhig und der Nebel lag am Wasser. Den Dachstein konnte man noch nicht sehen. Im Morgentau montierten wir unsere Ausrüstung und bereiteten uns auf den Fußmarsch zur Steilwand vor. Karl musste zwar kurz überredet werden, aber er war gleich mit von der Partie.
Burnie brach auf zur Adamekhütte. Den Weg kannte Sie bereits und konditionell ist sie ohnehin sehr fit.
Ein kleiner Spaziergang war aber auch für uns ganz gut, so wurde uns, zumindest Hary und mir, ein wenig warm. Vor der Steilwand war eine Schotterzunge. Dort machten wir uns für den Tauchgang fertig. Das Wasser war zwar sehr kalt, aber es ging. Die Steilwand war sensationell.
Die Sicht extrem gut. Wir sahen sogar eine Forelle und einen Barsch. Prinzipiell gibt es nicht viele Fische in dem See, aber allein die Sicht und die Steilwand machten den Tauchgang zu einem unvergesslichen Erlebnis. Sehr abgekühlt kamen wir 50 Minuten später wieder aus dem Wasser. Mittlerweile hat sich der Nebel verzogen und die Sonne erwärmte uns. Der Dachstein zeigte sich auch von seiner schönsten Seite.
Gemütlich gingen wir wieder zurück und zogen uns dort um. Hary verabschiedete sich von uns und fuhr heim zu seiner kleinen Lisa und seiner Frau der Monika. Karl und ich wollten aber noch einen zweiten Tauchgang machen. Vorher gab es aber eine kräftige Jause die Karl immer dabei hatte. In der Sonne trocknete mein Anzug recht schnell und wärmte auch meinen abgekühlten Körper und das alles im Dachsteinambiente.
Unser zweiter Tauchgang ging direkt vom Steg weg. Normalerweise ist dort das Tauchen nicht erwünscht jedoch waren alle Leihboote bereits weg und so hatten wir freie Bahn und konnten niemanden verärgern. Nach kurzem Partnercheck tauchten wir ab. Wieder hatten wir eine Traumsicht. Wir sahen eine Quelle und einen schlafenden Barsch, der von uns geweckt wurde.
Nach einer großen Runde waren alle meine Wärmereserven wieder verbraucht und ich war froh wieder an der warmen Sonne zu sein. Diese verschwand jedoch bald hinter dem Gosaukamm. Burnie kam auch gerade von der Adamekhütte zurück und so beschlossen wir weiter hinunter in das breite Tal zu fahren.
Dort konnten wir uns noch mal so richtig stärken. Leider vergeht die Zeit an so Wochenenden viel zu schnell und so verabschiedeten wir uns auch von Karl & Christine.
Danke für das schöne Wochenende und hoffentlich bis bald zum nächsten Tauchgang!
Die Fotos könnt ihr euch hier ansehen (unterstrichener link einfach zum anklicken)
TAUCHBASIS:
Viecht am Traunfall 10a
4693 Desselbrunn
Tel.: 0676/4190106
TAUCHBASIS TSG
Gößl 191
8993 Grundlsee
Tel.: 0664/1371233
alle Unterwasserfotos made by Karl Radetzky (Rechte vorbehalten)
Liebe Bernadette und lieber Florian, muss ein wunderschönes Wochenende gewesen sein, die Gosauseen sind sehr malerisch, aber dass man da tauchen geht brrrrrrrr…….. Die Unterwasserfotos sind großartig, aber so kalt brrrr..
Der Dachstein ist schon ein schöner Berg, würde auch gerne wieder einmal raufgehen, vielleicht nächstes Jahr mit bernadette hmmm.. Bussi Sophie
super Fotos!!! Tauchen muss wirklich a eigene Welt sein. Wir waren a ganz in der Nähe =)
http://www.sportfex.at/gallerie/main.php?g2_itemId=19125
das Wochenende war superschön! I freu mi schon auf kommende Abenteuer!
lg Peter
war wirklich ein tolles wochenende! danke auch an karl für die coolen fotos! dibu, burnie