eine spontane Idee “die Blechmauer” in der Nacht


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Ich sitze im Büro bei traumhaften Wetter. Schon der zweite Tag hintereinander. Ich spüre die warmen Sonnenstrahlen und bin in Gedanken zufällig gerade im Höllental. Das Telefon klingelt und die Qualitätskontrolle benötigt meine Hilfe. Nach dem Telefonat kam ich auf eine spontane Idee.



Heute noch eine gscheite Tour machen, müsste ein Traum sein. Mein Kletterzeug hatte ich „zufällig“ im Auto. Ich griff nach dem Telefon und rief Markus an. Er überlegte kurz und sagte passt, hol mich einfach von der Firma ab. Spontan packte ich mein Zeug und verabschiedete mich von meinen Kollegen und fuhr zu Markus der in Ternitz arbeitet. Dort packten wir sein Radl ein und fuhren kurz zu ihm und dann waren wir schon unterwegs Richtung Höllental.

die Blechmauer mit der Linie der Blechmauernverschneidung (Arcivbild 2005)

die Blechmauer mit der Linie der Blechmauernverschneidung (Arcivbild 2005)

Unser heutiges Ziel war die Blechmauernverschneidung. Da wir ja sicher ins Dunkle kommen würden, wollte ich eine Tour wählen, die ich schon kannte. In letzter Zeit hat sich ja einiges an dieser Tour zugetragen. Und interessanterweise bin ich die Tour schon in jedem Zustand geklettert. Vor der Sanierung, nach der Plasiersanierung, dann mit umgeschlagenen Haken und heute nach der „Desanierung“ und im Dunklen.

Markus in der ersten Seillänge bei noch guten Lichtverhältnissen

Markus in der ersten Seillänge bei noch guten Lichtverhältnissen

Um 17:33 waren wir am Einstieg der Blechmauernverschneidung. Die ersten Seillängen waren teilweise schon etwas feucht. Ziemlich schnell kletterte ich die erste Länge. Das Licht war noch brauchbar und die Linie kannte ich ja auch schon. Markus ging dann die zweite Länge. Diese Zustiegslänge ist auch noch sehr gut eingebohrt. Dann kam für mich die dritte Zustiegslänge, welche recht kurz ist. Auch da sind die Bolts alle noch da. Jetzt standen wir auf dem kleinen Platzerl direkt unter der Verschneidung. Die Sonne hatte sich schon des längeren verabschiedet und die Kälte kroch langsam in die Wand. Da Markus die Tour noch nicht kannte, durfte er natürlich die Schlüsselseillänge führen. Ich war vor allem neugierig wo welche Haken entfernt wurden.

Markus in der Schlüsselseilänge der schönen Verschneidung

Markus in der Schlüsselseilänge der schönen Verschneidung

Da es für uns klar war, dass wir sicher ins Dunkle kommen würden, nahmen wir uns genug Material mit, um die Tour wirklich gut absichern zu können. Auch mit einer guten Stirnlampe fehlt beim Klettern einfach die Übersicht und man findet Tritte und Griffe nicht ganz so gut. Mit viel Erfahrung kletterte Markus die Schlüsselseillänge souverän. Oben machte er Stand. Ich knipste meine Stirnlampe an und kletterte los. Einfach ein Traum, kein Ton und windstill. Jeder Zug war ein Genuss.

die Stimmung war einfach ein Traum - vom Büro an die Wand

die Stimmung war einfach ein Traum - vom Büro an die Wand

Unten waren alle Bolts abgeflext. Ein neuer, viel zu tief gesteckter Fixfried ist gleich am Anfang. Oben in der Querung ist ein umgeschlagener Bolt wieder umgebogen und kann geklickt werden. Dann kommen drei alte Bohrhaken. Die A0 Schlinge kann man auch noch klicken. Nach der Schlüsselstelle kommt auch ein Bohrhaken. Danach noch eine alte Rostgurken. Eine Schlinge vor der Linksquerung und ein Bolt vor dem Stand. Der Stand besteht aus einem Ring und einem Bolt.

ich in der zweiten Verschneidungslänge, noch mal knackig

ich in der zweiten Verschneidungslänge, noch mal knackig

Mittlerweile war es stockdunkel. Jetzt kam die zweite Verschneidungslänge. Diese ist zwar nur mit 5+ bewertet, hat es aber auch noch mal in sich. Nach dem Stand kommen zwei Bolts. Der Rest wurde wieder abgeflext. Nach der Schlüsselstelle ist ein Bolt wieder umgebogen, welcher auch zum Klicken geht. Wenn man sich sorgen um „Mikrorisse“ macht, kann die Sanduhr gleich daneben auch noch mitgeklickt werden. Im Lichtkegel meiner Stirnlampe kletterte ich in der Verscheidung. Am ersten Stand (Ring und Bolt) ging ich vorbei und machte ein paar Meter weiter oben Stand. Ist ein fetter Ring. Von dort kommt man ohne Zwischenstand bis ganz hinauf (ca.50m).

Markus in der letzten Seilänge

Markus in der letzten Seilänge

Markus hatte nun die letzte Länge vor sich. Die sieht, vor allem im Dunklen, zwar recht steil aus, löst sich aber gut auf. Bald war Markus oben und machte Stand. Oben war es jetzt wesentlich trockener und auch wärmer. Ich freute mich noch über die schöne Kletterei und war bald bei Markus am Ausstieg. Dort schossen wir die Seile auf und spazierten gemütlich über den Wachthüttelkamm wieder hinunter.

der Wachthüttelkamm, Markus beim Abstieg

der Wachthüttelkamm, Markus beim Abstieg

Zufrieden packten wir unser Kletterzeug weg und machten noch einen kurzen Halt in Kaiserbrunn. Dort füllten wir unsere Wasserflasche an ,die wir vorher vergessen hatten zu füllen und löschten unseren Durst. Dann brachte ich Markus heim. Das war sicher meine spontanste Klettertour. Danke Markus für die super Tour und bis bald auf unsere nächste!

ein gelungener Abend

ein gelungener Abend

die Bilder könnt ihr euch hier ansehen (link zum anklicken)

das Topo der Verschneidungslänge sieht für mich so aus (17/10/07)

  1. Lieber Florian, meine erste spontane Aussage, du spinnst, meine Zweite, dass muss schon toll gewesen sein!!!!
    Vom Bürosessel zur Wand, dass muß schon ein innerer Wunsch sein, pass auf auf dich Bussi Sophie

  2. Markus am 19. Oktober 2007

    war genial, immer wieder gern

    mfg markus