Das Wochenende kam wieder näher und in den letzten Tagen hatte es heftig geschneit. Eigentlich wollte ich mit Peter noch draußen klettern, aber es gab so viel neuen Schnee, dass einer schönen Schitour nichts im Wege stand. Peter wäre zwar lieber einen verschneiten Wintergrat gegangen, aber ich konnte ihn zu einer Schitour am Schneeberg überreden.
Wir trafen uns um 07:20 in Baden und fuhren dann zu Jürgen und Nils, die uns schon sehnsüchtig erwarteten. Vor allem Nils der Huskymischling von Biene und Jürgen freute sich besonders über den frischen Schnee. Gut gelaunt fuhren wir nach Losenheim zum Schneeberg.
Dort waren wir nicht die einzigen, da auch der Sessellift am Samstag den ersten Tag geöffnet hatte. Bei super Wetter gingen wir nach hinten Richtung Wurzengraben. Martin, der am Vortag den Hoyoschgraben gefahren war, berichtete uns von super Verhältnissen, welche auch bei uns vorherrschten. Trotzdem mussten wir vorsichtig sein, da die Lawinensituation auf 3 (*) eingestuft wurde.
Aus diesem Grund gingen wir über den Schauerstein hinauf zur Fischerhütte. Dieser Grat läuft links neben dem Wurzengraben und ist problemlos. Gemütlich gingen wir hinauf, scherzten, machten die ein oder andere Pause und freuten uns der herrlichen Winterlandschaft. Über die letzten Meter hatten wir ein wenig zu kämpfen, da es sehr eisig war und die Ski immer rutschten und Harscheisen hatten wir natürlich alle keine mit *gg*.
Oben auf der Hütte tranken wir heißen Tee und aßen Nüsse und plauderten mit den anderen Tourengehern. Für uns kristallisierte sich heraus, dass der Hoyoschgraben die besten Verhältnisse haben müsste und Martin hatte uns am Tag davor ja auch bereits nur das Beste davon erzählt. Gesagt getan.
Wir fuhren im dichten Nebel, wie nicht anderes gewöhnt vom Schneeberg, hinunter bis zum Grateinschnitt. Von dort geht es im Graben hinunter bis zur Forststraße. Die ersten Schwünge waren noch recht mühsam, weil auch der Schnee windgepresst war, aber weiter unten wurde es traumhaft.
Pulver bis zu den Knien. Wir zogen die 2. Spur hinunter und hatten quasi jungfräulichen Schnee. Es war wie hinunterschweben. Peter und Jürgen hatten auch ihren Spaß. Für Nils, den Hund vom Jürgen, war der Spaß jedoch eher begrenzt. Er sank immer bis zum Bauch ein und wie eine Lawinenkugel rollte er den Tiefschneehang hinunter.
Für uns ein morz Spaß, den Nils vielleicht nicht ganz so nachvollziehen konnte. Aber mit ein paar Leckerlis war er gleich wieder motiviert. Bald waren wir wieder unten auf der Forststraße. Jetzt fellten wir noch einmal an und stiegen noch mal ein Stück auf und fuhren dann hinunter bis auf den Parkplatz.
Von dort fuhren wir wieder heim.
Ich verabschiedete mich von Jürgen & Peter und holte Burnie ab. Mit ihr gemeinsam fuhren wir in die Steiermark nach Mönichwald zu ihrer Verwandtschaft. Am nächsten Morgen standen wir schon früh auf und fuhren bis zum Mautschranken am Hochwechsel. Dort fellten wir an und spazierten los. Es war eine wunderschöne Winterlandschaft. Ruhig und unverspurt.
Der Hochwechsel ist sicher nicht der idealste Berg zum Skitouren gehen, aber das Gesamterlebnis ist trotzdem lohnend. Oben auf der Freifläche hatten wir dann Windgeschwindigkeiten um die 70 km/h. Aber wir ereichten das Wetterkoglerhaus auf 1.743 hm. Dieses hat einen Winterraum, den ich nur weiterempfehlen kann. Frischer Speck, Brot, Bier, Schnaps und Knabberzeug gegen eine freie Spende machten den „Gipfel“ zum einem kulinarischen Highlight.
Wir aßen ein wenig Speck und tranken unseren heißen Tee, bevor wir uns wieder in den Sturm begaben.
Die Abfahrt ist mehr ein dahin gleiten. Unten beim Auto fellte ich noch einmal an und ging zum Ausstieg vom Schlepplift des kleinen Schigebietes in Mönichwald. Im Pulverschnee fuhr ich über die noch nicht präparierte Piste ab und hatte so auch meine, wenn auch kleine, Abfahrt. Mittlerweile hatte es jetzt so viel geschneit, dass die Fahrbahn sicher schon 15 cm Schnee hatte. Da ich leider beim einparken auch nicht wirklich mitgedacht hatte, blieb mir nichts anders übrig als Schneeketten anzulegen, und das im November. Mit den Ketten war dann alles kein Problem mehr und bald waren wir beim Mittagessen zurück bei den Verwandten von Burnie.
der Hoyoschgraben (Aufstieg über Schauerstein) (Bilder zum anklicken)
der Hochwechsel (Bilder zum anklicken)
(*) Gefahrenstufe 3 = erheblich (zum anklicken)
Schneedecke ist an vielen steilen Hängen nur mäßig bis schwach verfestigt.
Lawinen-Auslösewahrscheinlichkeit.
Eine Lawinenauslösung ist bereits bei geringer Zusatzbelastung vor allem an den angegebenen Steilhängen möglich. Fallweise sind spontan einige mittlere, vereinzelt aber auch große Lawinen möglich.
Hinweise / Empfehlungen für Personen außerhalb gesicherter Zonen
Skitouren erfordern lawinenkundliches Beurteilungsvermögen. Tourenmöglichkeiten eingeschränkt.