Felsklettern Hohe Wand und Dachstein


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Die Wetter Prognosen für das Wochenende waren sehr gut. Strahlender Sonnenschein und Temperaturen bis 18°C. Somit war eins klar: Eisklettern war in unseren Breitengraden für das Wochenende nicht mehr möglich, dafür aber Felsklettern!



der große Koppenkarstein, wolkenlos

der große Koppenkarstein, wolkenlos

Am Vorabend trafen wir uns alle bei Manuel, der uns ein köstliches Essen auftischte. Natürlich nutzen wir die Zeit und checkten gleich Termine. Fieberhaft wurde in Kalender geschrieben und das ein oder andere Wochenende mit der Freundin diskutiert. Nach der heißen Diskussion diskutierte ich dann mit Peter das Programm für Samstag. Draußen stürmte es und der Regen klopfte gegen die riesigen Fenster von Manuel&Tina´s Wohnung. Aber wir waren optimistisch und hofften auf besseres Wetter für den nächsten Tag, angekündigt war es ja. Zum Auftakt wollten wir den Detonation Boulevard gehen.

Peter in der Platte, Sonne, Sonne, Sonne ...

Peter in der Platte, Sonne, Sonne, Sonne ...

Eine Linie direkt unter dem Sky Walk auf der Hohen Wand im 7. Grad. Für mich sicher eine der schönsten Linien, die es immer wieder Spaß macht zu gehen. Am nächsten Morgen trafen wir uns um 09:00 und tranken noch gemütlich einen Kaffee und frühstückten eine Kleinigkeit. Danach fuhren wir zur Hohen Wand. Dort ging zwar etwas der Wind, aber es schien die Sonne und es war echt warm. Beim Einstieg führte ich die erste Länge.

Peter in der Zweiten Seillänge, ein paar nette Faustklemmer

Peter in der Zweiten Seillänge, ein paar nette Faustklemmer

Für meinen ersten Felskontakt ging es recht gut. Auch für Peter war die erste Länge problemlos. Bei der zweiten hatte er dann so seine Probleme und die Unterarme wurden schnell dick und die ein oder andere Rast war dann nicht mehr zur vermeiden. Ich musste mich im Nachstieg nicht ganz so plagen. Oben bei der 4. Seillänge gab Peter das Kommando an mich weiter und ich durfte den Überhang vorsteigen.

eine schon fast brüderliche Seilschaft Peter&ich

eine schon fast brüderliche Seilschaft Peter&ich

Leider ging mir oben auch der Saft aus und ich merkte, dass mir das Gefühl für den Fels einfach noch ein wenig fehlte. So brauchte ich die ein oder andere Pause. Die letzten Längen gingen dann wie von selbst. Unter uns kletterte Alfred Riedel mit seiner Lebensgefährtin. Von ihm bekam ich gleich wieder ein paar Insidertipps von den Neutouren auf der Hohen Wand – Danke!

Fredl in der 4ten Seillänge, auch er hatte dicke Unterarme *gg*

Fredl in der 4ten Seillänge, auch er hatte dicke Unterarme *gg*

Gemütlich gingen wir hinunter und machten uns einen feinen Nachmittag. Am Sonntag ging Peter mit seiner Freundin den Duettsteig auf der Hohen Wand. Ich hatte mir jedoch mit Klausi etwas ausgemacht und so überlegten wir eine geeignete Tour. Klaus wollte bei dem schönen Tag eine etwas größere Tour anreißen und ich war natürlich mit von der Partie. Wir wollten beim Dachstein die Große Koppenkarstein Wand erklettern. Es gibt dort einige super geile Touren. Eine davon ist der Idealpfeiler. Eine recht alpine aber sehr sinnvoll sanierte Tour im 6. Grad mit zwei 7er Längen. Um früh aufbrechen zu können traf ich mich mit Klaus am Vorabend. Wir checkten das Material und gingen schlafen. Um 05:00 läutete der Wecker und dann brachen wir auch gleich auf. Um 08:30 waren wir am Parkplatz vor der Dachsteinsüdwand.

der Zustieg war mit Tourenski ideal, herrliches Wetter

der Zustieg war mit Tourenski ideal, herrliches Wetter

Über das Edelgrieskar gingen wir hinauf zur Koppenkarsteinwand. Eine andere Seilschaft war auch schon unterwegs. Klaus kannte die Wand recht gut, da er schon einige Touren geklettert ist und so dachte ich mir er kennt auch den Einstieg von unserer Tour. Beim Zustieg trafen wir sogar Klaus Hoi der mit der Bohrmaschine bewaffnet gerade eine Tour sanierte oder einrichtete. Das konnte ich nicht so schnell herausfinden. Da Klaus etwas vor mir ankam plauderte er mit ihm jedoch meinte Hoi, dass wir da viel zu weit rechts seien. Da ich die Wand ja nicht kannte, dachte ich mir Klaus wird schon wissen was er tut. Nachdem wir ein paar Meter wieder zurückgespurt waren, meinte Klaus da wäre der Einstieg.

der Verhauer, in die jetzt bekannte "Metamorphose" 7+ A0

der Verhauer, in die jetzt bekannte "Metamorphose" 7+ A0

Nach den ersten zwei Seillängen mussten wir aber feststellen, dass wir hier falsch waren. Wir hatten weder ein Topo noch wussten wir genau in welcher Tour wir uns befanden. Etwas enttäuscht machten wir einen Rückzug und seilten uns ab. Jetzt nahm ich die Sache in die Hand und entschied mich für eine Alternative.

leicht sauer traf ich jetzt die Entscheidung *gg*

leicht sauer traf ich jetzt die Entscheidung *gg*

Mittlerweile war es 14:00 und wir hatten nicht mehr lange Zeit. Ich dachte da an den Hubsipfeiler. Dieser ist im 5. Grad und auch ganz gut eingebohrt. Wenn wir uns dort beeilen würden, könnte es sich noch ausgehen. Schließlich sind das 300 Meter. Gesagt getan gingen wir zum Einstieg und ich stieg die erste Länge. Ziemlich flott war ich am ersten Stand. An diesem ging ich gleich vorbei und machte erst weiter oben Stand. Somit hatten wir schon eine Seillänge gewonnen.

sicher einer der schönsten Längen - oben dann Wasserrillenkletterei

sicher einer der schönsten Längen - oben dann Wasserrillenkletterei

Jetzt kamen herrliche Wasserrillen. Teilweise nass, aber durch den rauen Kalk hielten die Schuhe perfekt. Jetzt ging alles wie von selbst. Wir waren flott unterwegs. Nun kam wieder eine Länge für mich. Ein Kamin im 5ten Grad. Im Sommer mit links. Im Winter aber nicht so einfach da dieser komplett vereist war. Tritte und Griffe waren mit Eis überzogen und wenn kein Eis drauf war, war alles waschlnaß.

Klausi im vereisten Kamin

Klausi im vereisten Kamin

Mit tauben Fingern schob ich meinen Körper höher. Danach konnte ich zum Glück raus steigen und auf trockenem Fels klettern. Auch Klaus musste sich im Nachstieg etwas plagen. Oben war dann der zweite Kamin, in dem noch mehr Eis war als im ersten. So mussten wir links ausweichen. Die Ausweichlänge war im 6ten Grad und die Haken, die dort steckten waren von sehr schlechter Qualität. Aber mit ein paar Keilen und Cam´s ließ sich das ganze aufbessern und ganz gut absichern. Leider war dort auch nicht alles fest.

auch Klausi genießt die Sonne der Südwand

auch Klausi genießt die Sonne der Südwand

Bei einem Tritt löste sich ein Stein und flog direkt in meine Richtung. Ich konnte noch rechzeitig ausweichen, jedoch fiel dieser genau auf die Seile. Eines der Seile war voll beschädigt. Die Seele hing heraus. Verdammt, für ein neues Seil habe ich keine Kohle. Aber zum Glück haben sich meine Kletterpartner jetzt mit Halbseilen eingedeckt. Außerdem hat Klausi gemeint, dass wir da schon eine Lösung finden. Somit hält sich der Schaden hoffentlich in Grenzen. Jetzt kamen wir wieder in die Sonne. Die letzten beiden Seillängen waren dann voller Genuss. Es färbten sich die Gipfeln schon orange und wir mussten uns beeilen, um nicht bald im Dunkeln zu sein.

ein wunderschöner Sonnenuntergang am Gipfel vom Koppenkarstein

ein wunderschöner Sonnenuntergang am Gipfel vom Koppenkarstein

Die Abseilpiste war aber sehr gut eingerichtet und so ging es sich perfekt aus. Unten knipsten wir die Stirnlampen an und machten uns bereit für die Abfahrt. Es war alles sehr hart gefroren. Somit war die Abfahrt alles andere als ein Genuss, aber noch immer besser als zu Fuß zu gehen. Unten am Parkplatz sortierten wir noch schnell Material und dann fuhren wir wieder Richtung Baden, wo ich mich von Klaus verabschiedete. Leider vergehen die Wochenenden viel zu schnell aber es kommen ja wieder welche.

Klausi & Ich wieder unten am Einstieg von der Wand

Klausi & Ich wieder unten am Einstieg von der Wand

die Bilder könnt ihr euch hier ansehen “Hubsipfeiler”

  1. ja, ja kann mich noch gut Erinnern wie ich den DB das Erste mal gegangen bin. Puh da habe ich geschwitzt. Wenn es sich mal ergibt hänge ich mir oben mein 100 er Statikseil rein und seil mich ab und mach ein paar Fotos (evt von dir und Manuel?)
    ist sicher lässig!

    Die Urlaubsansuchen sind rauß und bald geht´s volle los! Fels wir kommen! :-)

    lg Flo

  2. die Fotos vom Hubsipfeiler sind sehr geil gworden!! Leider is da Detonation Boulevard nit so fotogen, aber trotzdem eine der schönsten Touren in der Gegend!

    Gfrei mi schon auf kemmende Touren!!

    lg Peter