Da unsere Homepages übersiedelt sind und jetzt auch neu betreut werden, gab es in letzter Zeit nicht viele Einträge, was natürlich nicht heißt, dass wir nichts unternommen haben. Ganz im Gegenteil. In letzter Zeit waren wir eifrig am Klettern *gg*.
Ich möchte mich sehr bei Marco bedanken, der trotz Siedeln und Feiern Zeit für die Page gefunden und diese wieder zum Laufen gebracht hat. Danke Marco!
Da das Jahr 2008 leider vom Wetter her für mich nicht so gut begonnen hatte (schlechtes Wetter an geplanten Urlaubstagen), war es Zeit für gutes Wetter. Und so konnten wir die ein oder andere Tour klettern.
Auf der Hohen Wand begannen wir mal wieder echten Fels zu krallen und dieser fühlte sich echt gut an. Auch wenn die Griffe nicht ganz so bunt waren.
Manuel und ich beschlossen gleich mal etwas Anspruchsvolleres zu gehen. Wir entschieden uns für die „EB-Platte“. Im Prinzip sind das zwei Seillängen durch den Mittelteil vom Totenköpfel. Den Zustieg machten wir über die Neutour „Osterhasi“ und nicht über den extrem abgeschmierten „Direkter Österreicher“ Zustieg. Nach einer langen Seillänge (55m) waren wir oben am Stand beim Einstieg der „EB-Platte“.
Wir hatten recht wenig Material mit, gerade ein paar Friends und Schlingen. Keile hatten wir keine mit, weil wir ursprünglich ins Höllental fahren wollten, dort aber schlechtes Wetter war. Ich stieg die ersten Meter und merkte, dass meine „Alpinfitheit“ noch etwas im Winterschlaf war. Somit krallte ich Griffe fester als notwenig und die Bewegungen waren alles andere als sauber. Über die Schlüsselstelle kämpfte ich mich drüber und legte noch einen Friend und ein paar Schlingen. Somit war das Material weg. Alles verbaut. Über einen grifflosen Absatz aufstehen und einen rostigen Haken klicken. Dann stieg ich auf der grifflosen Platte höher bis zu einem Riss. Dort ist ein perfekter Platz für einen 0,5er Friend, aber den hatte ich nicht mehr. Somit Zähne zusammenbeißen und drüber. Ein kleines Bäumchen war meine Rettung. Dort war dann auch schon der Bohrhakenstand.
Erleichtert machte ich Stand. Manuel stieg souverän nach und musste sich auch ein wenig plagen. Beruhigend *gg*! Die zweite Länge war etwas leichter und wurde von Manuel geführt. Auch er war noch im Winterschlaf und kletterte etwas steif. Oben in der Verschneidung sind wir dann aufgetaut und konnten die letzte Länge so richtig genießen. Diese ist auch wieder eingebohrt und bestens abgesichert. Danach trafen wir uns mit Peter und Ruth auf ein gemütliches Bier. Die zwei waren die „Betty & Paul“ gegangen.
Am nächsten Tag war ich mit Jakob unterwegs. Ein Topkletterer, den ich über Umwege kennengelernt habe. Gemeinsam trafen wir uns in Losenheim. Wir wollten noch ein paar Steilrinnen machen, bevor die Saison komplett vorbei ist und man sich nur noch die Skier ruiniert. Wir trafen uns schon recht früh, um gute Verhältnisse zu haben und leider musste Jakob um 13:00 schon wieder weg. Über den Fadensteig stiegen wir zur Fischerhütte. Dort schnallten wir uns die Skier an und fuhren über den Hang zur Einfahrt von der westlichen Krummen Ries. Ein schöne Steilrinne, die bei guten Verhältnissen extrem lässig ist. Und die hatten wir. Perfekten Firn. Jakob und ich genossen jeden Schwung und fuhren über die steile Flanke ab.
Beim Grafenbergsteig querten wir nach links zur Roten Schütt Flanke. Über diese stiegen wir wieder auf und um 12:00 waren wir bei der Einfahrt von der Lahning Ries. Diese war schon etwas im Schatten und hatte nicht ganz so gute Verhältnisse wie die Krumme Ries, aber die Abfahrt war auch extrem lässig. Vor allem bin ich diese vorher auch noch nie gefahren. Unten mussten wir dann schon eine zeitlang zum Parkplatz koffern. Dort verabschiedete ich mich von Jakob und fuhr wieder heim.
Und dann war es endlich soweit der erste Kletterurlaub, der nicht ins Wasser fiel, stand vor der Tür. Somit fuhren wir nach der Arbeit nach Arco. Anfangs noch bei viel Verkehr, der sich aber bald auflöste. Um 01:30 waren wir bei unserm Platzerl. Tranken noch ein gutes Bier und dösten sofort weg. Am nächsten Morgen schien zunächst die Sonne, jedoch bald kamen die ersten Wolken und es regnete.
Verdammt schon wieder Regen. Nach einem kurzen zweiten Frühstück bei Martin, kam aber bald wieder die Sonne. Peter und ich beschlossen vorher nach Arco auf einen Cappucione zu schaun. Da das Wetter jetzt auch immer besser wurde, beschlossen wir unsere erste Tour zu gehen. Es war die „Pantarei“. Ein 7er mit guten Bolts und mit 180m Höhe. Perfekt für den ersten Tag. Leider begann es in der Mitte der Tour wieder zu regen und so mussten wir einen kurzen Stopp einlegen. Nach 20 Minuten war alles vorbei und bald auch wieder trocken.
Am zweiten Tag wollten wir etwas Schwierigeres gehen und entschieden uns für die „Nuvole Bianche“. Diese hat eine Schlüsselseillänge, die mit 8- bewertet ist. Eine sehr schöne Tour, welche nicht abgeschmiert ist. Teilweise recht weite Hakenabstände und ein paar knifflige Stellen. Alle Längen sind sehr plattig und bissig für die Wadln. Als wir von der Tour zum Auto kamen traute ich meinen Augen nicht. Irgendjemand hatte meine Seitenscheibe vom Auto eingeschlagen. Überall Scherben. Der Ärger war groß, als wir sahen was alles weg war.
Ziemlich sauer reinigten wir das Auto. Zum Glück konnten wir bei einer Werkstatt unser Auto gratis saugen und mit Plastik abpicken. Geld hatten wir ja keines mehr. Aber wir ließen uns nicht entmutigen und planten am Abend schon wieder für den nächsten Tag. Gemeinsam mit Steff und seiner Freundin verbrachten wir einen schönen Abend bei der „Underground“, einer der Härtesten Touren in Italien.
Am nächsten Tag fuhren wir zum Piccolo Dain und gingen die „Nuvole Bianche“. Auch eine sehr schöne Linie, die direkt an einem Klettersteig endet. Über diesen kommt man auch wieder zurück zum Einstieg.
Für den Sonntag planten wir dann noch eine kurze Tour. Nachdem Peter alle Touren für dieses Jahr zusammengestellt hatte, wollte ich unbedingt eine Tour aus dem Topo Guide klettern. Wir entschieden uns für die „Nikotina“ 8- mit nur 155m Länge. Eine echt geile Tour. Nicht abgeschmiert, wahrscheinlich weil diese noch in keinem Arco Kletterführer drin steht. War für mich sicher die schönste Tour. Einziger Wehmutstropfen war eine A0 Stelle im oberen Bereich. Frei zu klettern vermutlich irgendwo im 10ten Grat.
Somit machten wir uns mit wunden Fingern wieder auf den Heimweg. Zuhause ging alles wieder seinen gewohnten Gang. Und das Beste: Für nächste Woche planten wir schon Paklenica. Während meine Gedanken in das Klettern abtauchten, läutete mein Telefon. Es war Markus, der mich fragte ob ich Zeit hätte. Perfekt und so verabredeten wir uns in Baden, um dann weiter Richtung Hohe Wand zu fahren. Markus ist Hr. Adamah (Biokistl) persönlich und ein sehr guter Kletterer.
Seine Klettertechnik ist extrem sauber und präzise. Für mich sehr gut, weil ich da noch eine Menge aufzuholen habe. Ich freute mich sehr ihn mal wiederzusehen und gemeinsam gingen wir zum Einstieg, den wir auch gleich fanden. Wir gingen die „Junge Füchsin“ (6/7), eine Neutour auf der Hohen Wand. Die ersten zwei Längen sind zwar etwas erdig, der Rest ist jedoch sehr schöner Fels. Die Tour ist extrem gut abgesichert. Klaus Hoi würde mit dem Material wahrscheinlich eine 600 Meter Wand einbohren, aber für klassische Anfänger eine gute Tour. Die Tour hatten wir schnell hinter uns und so beschlossen wir noch etwas anzuhängen. Ich kannte da ein kleines Zuckerl. Die neue Turnerbersteigerkante.
Diese besteht aus zwei Seillängen und geht bei dem Bandl 5 Meter links vom Turnerkamin weg (goldene Bolts). Die ist ganz gut eingebohrt und eine super schöne Linie (Danke Fredl). Mit den letzten Sonnenstrahlen waren wir am Ausstieg. Auch Markus gefiel die Tour sehr. Bei einem gemütlichen Plauscherl am Hohe Wand Plateau ging der Abend zu Ende. Jetzt wurden noch die letzten Vorbereitungen für Paklenika getroffen und dann ging es los. Dieses Jahr waren wir eine echt große Partie. Einziges Manko, der Gerhard hat uns im Stich gelassen (viele Versöhnungs-Biere helfen da auch nicht!!!)!
Wen konnte ich jetzt in der Früh ärgern? Na, ja da waren doch einige. Manuel, Margit, Burnie, Peter, Ruth, Jakob, Steffi und Conny. Spät in der Nacht kamen wir an und tranken ein Willkommens-Bier. Am nächsten Morgen frühstückten wir und Peter, Ruth, Burnie und ich gingen die „Sjeverno rebro“ welche mit 5- bewertet ist und ca.170m hat. Die Tour zieht sich entlang eines Grates. Landschaftlich und vom Fels her sehr schön.
Da die Tour sehr kurz ist, wollte ich mit Peter noch was anhängen. Wir entschlossen uns spontan für die „Domzalski“. Bei der Tour wusste ich, dass es sich um ein Highlight handelt. Manuel und Gerhard sind diese voriges Jahr gegangen und waren begeistert. Und ich kann nur sagen eine echt super lässige Linie. Obwohl diese Tour sicher extrem oft begangen wird, sind die Griffe und Tritte nur mäßig abgeschmiert.
Um nicht vom Stup abseilen zu müssen, gingen wir die Verlängerung „Brid za veliki cekic“. Das waren noch mal um die 150m im 6- Bereich. Eine echt schöne Verlängerung. Wird nicht so oft begangen und die Hakenabstände sind wesentlich weiter, dafür ist der Fels rau und griffig. Am Anica Kuk gab es wieder eine herrliche Aussicht.
Beim Fischessen und Grillerei wurden wir auch kulinarisch extrem verwöhnt. Für den nächsten Tag war eine Linie durch die Headwall geplant. Ich wollte einen extrem Klassiker gemeinsam mit Burnie und Conny machen. Die „Mosoraski“. Die Schlüssellänge ist eine 6er Verschneidung und der Ausstieg ist rechts neben dem Anica Kuk Gipfel. Wir waren zeitig am Einstieg und somit war nur eine Seilschaft vor uns.
Obwohl wir zu dritt waren und ich alles führen musste, hatten wir diese bald eingeholt und sie zwang uns in der Schlüssellänge zu einer längeren Pause. Nach einer dreiviertel Stunde kletterte ich die Verschneidung. Diese ist leider schon extrem poliert, aber trotzdem schön und luftig. Meine zwei Kletterameisen, Conny und Burnie waren extrem flott. Conny tat sich in den schwierigern Längen schon recht einfach und konnte so Burnie den ein oder anderen Tipp bezüglich Griffen und Tritten geben. Auch ich hatte meinen Spaß und wer hätte den nicht wenn man mit so feschen Mädels als „Hahn im Korb“ klettern darf!
Am Anica Kuk gab es wieder ein „Sieger Foto“ und dann wieder ab ins Tal zum Cafe am Strand. Dort genossen wir den Sonnenuntergang und das ein oder andere TAB! Am nächsten Morgen standen wir recht früh auf. Ein Großteil der Partie plante noch eine kurze Tour, um dann heimzureisen. Für Manuel und mich hieß es jedoch „El Condar pasa“, mein erster alpiner Achter!
Die Fotos der Touren findet ihr hier (link zum anklicken)
Krumme Ries III – IV
Lahning Ries III – IV
Nikotina 8-/A0