Bei einer unserer gemeinsamen Touren kam von Hubert der „saublöde“ Vorschlag einer Quattrologie auf der Rax. Die Idee war alle „großen Wände“ an einem Tag zu beklettern. Sprich die Blechmauer, die Preinerwand, die Lechnermauern und die Klobenwand. Diese blöde Idee gefiel mir irgendwie und so wollten wir den Plan in die Realität umsetzen.
Unser erster Termin war wortwörtlich ins Wasser gefallen, wie schon so einiges, was heuer auf dem Programm stand. Aber der 12. Juli versprach ganz gutes Wetter und auch die letzten zwei Tage waren recht trocken. Sonntag, 02:50, stockdunkel und alle, inklusive unsere Katzen, schliefen tief und fest. Der Wecker läutete, Burnie hüpfte aus dem Bett und machte mir ein Haferflockenfrühstück. Ich wankte ins Bad, putze mir die Zähne und frühstückte meine herrlichen Flocken. Burnie ging mit den Katzen wieder schlafen und ich fuhr los Richtung Gloggnitz.
Dort traf ich Hubert am Park & Ride. Ich war überrascht, was dort schon alles los war. Betrunkene, die abgeholt wurden und leicht bekleidete Mädels, die die ganze Nacht gefeiert hatten , aber Kletterer waren noch keine unterwegs. Pünktlich um 04:00 war Hubert da. Ich schmiss meinen Ikeasack bei Hubert ins Auto und dann fuhren wir los.
Verkehr gab es faktisch noch überhaupt keinen. Am Campingplatz schliefen noch alle, kein Wunder, denn es war ja noch stockdunkel. Am Parkplatz checkten wir unser Material, packten unsere kleinen Rucksäcke und gingen zum Einstieg der Blechmauernverschneidung. Die erste Seillänge war noch im Dämmerlicht, aber die Länge war ja nicht schwer und so waren wir ganz gut unterwegs. Die erste Verschneidungslänge war leider ein wenig nass und forderte etwas mehr Konzentration als sonst, aber bald waren wir durch. Am Ausstieg packten wir wieder die Rucksäcke und marschierten in recht flottem Tempo Richtung Preinerwand zum Einstieg der „Göttlichen Hand“.
Zwei Stunden brauchten wir vom Ausstieg – ich hatte den Weg doch etwas unterschätzt, da ich mit 1,5 Stunden gerechnet hatte, aber wir wollten ein wenig Energie sparen, da ich mich nicht gleich am Anfang auspowern wollte. Leider war eine zweite Seilschaft vor uns, aber die konnten wir am Anfang gleich überholen. Die Zwei seilten nach der zweiten Seillänge wieder ab, weil ihnen zu kalt war – ? Naja, wahrscheinlich waren sie mit der Tour ein wenig überfordert? Hubert und ich waren jetzt in Höchstform. Die Tour kannten wir beide sehr gut und so waren wir in 1:16 Stunden bereits wieder am Ausstieg. Da wir super in der Zeit lagen, gönnten wir uns auf der Seehütte einen Kaffee. Aber die Zeit stand nicht still.
Nach der kurzen Pause stapften wir Richtung Bartlrisse. Die Lechnermauern waren leider noch immer nass und die Tour war gut besucht. Aber taktisch konnten wir uns zwischen zwei Seilschaften schummeln. Wieder waren wir recht flott, wobei ich die Tour nicht kannte. Die Bartlrisse sind in Summe eine sehr schöne Tour, die ich echt empfehlen kann! Die vorletzte Seillänge ist ein Hammer. Über einen Überhang mit großen Griffen geht es sehr luftig in den Schlusskamin.
Dieser war bei uns waschlnass. Aber mit ein wenig Geschick gelang es uns auch diese Stelle frei zu lösen. Am Ausstieg genossen wir das herrliche Wetter. Ich spürte meine Zehen ein wenig und auch, dass ich schon drei Touren intus hatte, aber nach meinem Top Level Riegel gab es neue Energie. Über einen gemütlichen Wanderweg stiegen wir Richtung Gaisloch (A/B Klettersteig) ab.
Über diesen kamen wir dann wieder ins Große Höllental. Beim Ende vom Klettersteig gibt es die Möglichkeit links über das großeSchotterfeld abzufahren. So konnten wir schnell Höhenmeter machen. Auf der Klobenwand war einiges los, jedoch hatten wir wieder Glück. Eine Seilschaft, welche dieselbe Tour wie wir gehen wollte, kam erst zum Einstieg als wir schon loskletterten. Die Tour hat ein paar knifflige Stellen, ist aber in Summe eher einfach und sehr gut eingebohrt. Nach 1:26 waren wir wieder draußen.
Hubert hatte es schon ein paar Mal anklingen lassen, aber so richtig bewusst wurde uns erst jetzt, dass wir noch eine Menge Zeit hatten. So gab es noch eine Tour, die wir anhängen konnten. Die Weichtalwichtl auf den Wachthüttelturm. Inzwischen spürte ich schon die gekletterten Meter, aber die Schlusseuphorie puschte mich und ich fühlte mich gut. Hubert kannte die Tour und den Verlauf somit waren wir in dieser Tour „rasch“, man bedenke wir waren schon eine Zeit unterwegs, wieder am Ausstieg.
Ich schoss das Seil ein fünftes mal auf und freute mich schon auf ein Tourenabschluss-Bier, das wir schon lange sehen konnten, weil die Tour ja direkt gegenüber des Weichtalhauses hinaufgeht. Mit einem großen Eintrag ins Tourenbuch konnten wir unser Rax Fünferl abschließen.
Danke Hubert für die Idee und die Umsetzung!
Zahlen, Daten & Fakten
Tourenname | UIAA | Wand | Meter | Einstieg | Ausstieg | Zeit |
Blechmauern-
verschneidung |
6 | Blechmauer | 230 | 4:39 | 6:30 | 1:51 |
mit Göttlicher Hand | 6 | Preinerwand | 170 | 8:32 | 9:48 | 1:16 |
Pause (Seehütte) | 10:04 | 10:17 | 0:13 | |||
Bartlrisse | 6+ | Lechnermauern | 270 | 10:55 | 12:59 | 2:04 |
Nix für Suderer | 6 | Klobenwand | 170 | 15:03 | 16:29 | 1:26 |
Weichtalwichtl | 6+ | Wachthüttelturm | 150 | 17:10 | 19:05 | 1:55 |
990 | 8:32 |
die Fotos gibt es verlinkt im Tourenbuch (einfach die Tour anklicken)
ok-ok- habs in Summe 10 mal ausgebessert!
Strafzeile: Klobenwand, Klobenwand, Klobenwand, Klobenwand, Klobenwand, Klobenwand, Klobenwand ….
starke Leistung und Top Zeiten! Gratulation!!
Lg Peter
bitte schreib Klobenwand, das “Globenwand” tut meinem höllenthalherz weh
mfg markus
(danke für die hohe wand blumen)
Da sieht man wieder mal, was so “kleine” Trainingseinheiten mit dem “OPA” wert sind!! :-))
Gratulation! Und ganz nach meinem Geschmack!
lG
michl
Alle Achtung! Ihr habt´s eine Batzn Kondition. Da will ich derzeit lieber nicht mithalten.
lg
Markus