Das Jahr 2010 hat begonnen


die zweite Seillänge vom Detonation Boulevard

Silvester rückte immer näher und ich lag krank im Bett. Die Wetterverhältnisse waren ganz gut und sogar der ein oder andere Wasserfall war kletterbar. Aber ich lag ja mit Grippe im Bett und musste mich grün und blau ärgern.



die zweite Seillänge vom Detonation Boulevard

die zweite Seillänge vom Detonation Boulevard

Noch dazu vermittelte ich meine Kletterpartner untereinander. Ich hasse es krank zu sein! Ich versuchte alles, Vitamine, Tee trinken und viel Schlaf. Somit ging es mir bald wieder besser. Am 31. Dezember war perfektes Wetter und ich plante mit Dominik eine meiner Lieblingstouren zu gehen. Den „Detonation Boulevard“ auf der Hohen Wand.

Dominik kurz nach dem pumpigen Überhangl

Dominik kurz nach dem pumpigen Überhangl

Einfach eine fetzengeile Linie, im gemäßigten Schwierigkeitsgrad, direkt durch die Sonnenuhrwand. Ich steh auf diese Tour. Dank Bettl, „der alten Hütten“, konnte ich den Silvestertag managen. Burnie und ich standen am Silvestermorgen etwas früher auf und fuhren nach Wöllersdorf, wo Bettina und Stefan warteten. Dort tauschte ich Burnie, meinen Freundin, gegen Apfelsaft, Wein, Gläser, 3 kg Käse und Dominik meinem Kletterpartner ein. Bettina, Burnie und Stefan fuhren Richtung Preiner Gscheid, um von dort auf die Ebnerhütte (zwischen Karl Ludwig Haus und Habsburghaus) zu gehen.

die Bullen machen sightseeing auf der Hohen Wand

die Bullen machen Sightseeing auf der Hohen Wand

Dort wollten wir Silvester verbringen. Dominik und ich wollten noch ein wenig klettern. Es juckte mich sehr in den Fingern, da ich jetzt eine Woche nur im Bett war. Das Wetter war perfekt und die Sonne wärmte uns und unser Herz. Nur mit T-Shirt und einem dünnen Fliespulli konnten wir klettern. Ich durfte die pumpigen Längen klettern. Aber wir waren nicht alleine. Ein paar Seilschaften waren in der brüchigen Neutour „Schlüsselerlebnis“ und ein paar Paragleiter segelten an uns vorbei. Auch der Polizei-Hubschrauber stattete uns einen Besuch ab.

die letzte "verlängerte" Seillänge unter dem hässlichen Skywalk

die letzte "verlängerte" Seilänge unter dem hässlichen Skywalk

Also reges Treiben auf der Hohen Wand. In gut zwei Stunden waren wir durch. Der letzte Stand folgte wie immer direkt am Spitz vom Skywalk. Genüsslich seilten wir wieder ab und gingen Richtung Auto. Wie schon das letzte Mal nahmen wir viel Müll mit. Plastikflaschen, Schuhsohlen, Schuhe, Batterien und sonstigen Mist. Es ist extrem was die Leute alles vom Skywalk schmeißen. Sogar ein Einkaufswagen liegt da unten. Naja, das nächste Mal nehme ich einen Müllsack mit.

in guten zwei Stunden waren wir durch

in guten zwei Stunden waren wir durch

Im Nu waren wir wieder in Wöllersdorf, wo ich Dominik zu seinem Auto brachte. Ich fuhr weiter Richtung Preiner Gscheid. Dort packte ich meinen Rucksack (18kg) und schleppte die Last hinauf Richtung Ebnerhütte. Gemütlich stieg ich über den Schlangenweg in der letzten Abendsonne auf. Auf halbem Weg traf ich Ulli, Alex und Spiky, den Hund von Alex. Gemütlich spazierten wir Richtung Ebner Hütte. In der Senke kam mir Burnie bereits entgegen und führte mich zur richtigen Hütte.

super Wetter auf der Rax

super Wetter auf der Rax

Dort war die Party schon in vollem Gange. Es wurde Schnee geschmolzen, der Braten war im Rohr und die ersten Bier wurden auch schon gezwickt. Der Ofen war warm und die Atmosphäre super. Leider spielte das Wetter nicht so 100 prozentig mit, aber der Schneefall und Nebel störte überhaupt nicht. Um Mitternacht versammelten wir uns alle draußen und stießen auf ein Neues Jahr an.

Silvesterpary 2009 auf der Ebnerhütte

Silvesterpary 2009 auf der Ebnerhütte

Es wurde getanzt, gesungen, getrötet und vieles mehr. Irgendwann so gegen halb zwei kuschelte ich mich dann in meinen neuen warmen PHD Schlafsack. Am nächsten Morgen wurde gut gefrühstückt. Burnie und ich wanderten gemütlich bei herrlichem Wetter über den Schlangenweg hinunter.

Logistik, Organisation und Pächter

Logistik, Organisation und Pächterin

Unten in der Wiese setzten wir uns noch ein wenig in die Sonne. Es war in der Sonne zwar recht warm, hatte aber sonst Minusgrade. Perfekt für die nächsten zwei Tage. Ich hatte frei und war wieder fit. Am nächsten morgen traf ich mich um 6:00 mit Markus in Natschbach.

auch die Gemsen haben Silvester überlebt :-)

auch die Gemsen haben Silvester überlebt :-)

Von dort fuhren wir Richtung Maltatal. Um 10:00 stiegen wir in unseren ersten Fall ein. Da ich heuer noch nichts geklettert bin, wollte ich es ruhig angehen. Somit kletterten wir den „Strannerbach Fall“. Die ersten vier Seillängen kletterten wir frei und dann sicherten wir die „steileren“ Passagen. Der obere Teil wird dann echt gut.

Markus in der ersten Seillänge vom Strannerbachfall

Markus in der ersten Seillänge vom Strannerbachfall

Ein wenig steiler und teilweise zwischen Felsen durch. Ein wunderschöner Einstiegsfall. Entlang der Bäume seilten wir dann wieder ab bis zu einer Gabelung, wo auch ein linker Ast beschrieben ist. Nach kurzer Überlegung beschlossen wir uns diesen auch noch anzuschauen. Es war zwar schon spät, aber Stirnlampen hatten wir eh mit.

der obere Teil im Kessel (linker Ast)

der obere Teil im Kessel (linker Ast)

Anfangs waren auch ein paar leichte Stufen. Weiter oben kam dann super Eis. Bis zu 80°. Der linke Ast mündet dann in einen Kessel der, durch den wenigen Schnee, super Eisverhältnisse hatte. Über eine Rampe und ein paar Eis überzogene Felsen kletterten wir durch den Kessel. Extrem gute Kletterei. Oben im Kessel fanden wir auch ein paar alte Schlingen und über diese seilten wir im Dunklen ab.

die vorletzte Seillänge vom Kessel

die vorletzte Seillänge vom Kessel

Auf einem kleinen Absatz fädelten wir eine Abalakov-Sanduhr und seilten weiter ab. Dann kamen gute Bäume und bald waren wir auch bei den Abseilstellen. Von dort ging es dann bei klirrender Kälte hinunter Richtung Einstieg. Über ein kurzes Waldstück kamen wir dann wieder zur Straße. Um 19:30 checkten wir im Malteinerhof ein. Kuni und Manuela waren bereits an der Bar und planten ihre morgige Tour. Nach ein paar TAB´s und dem neuesten Bergsteigertratsch gingen wir gemütlich schlafen. Am nächsten Morgen wurde gut gefrühstückt und bei Traumwetter ging es wieder zu den Wasserfällen.

Blankes Eis auch auf der Straße, mit Schneeketten fühlten wir uns um einiges wohler

Blankes Eis auch auf der Straße, mit Schneeketten fühlten wir uns um einiges wohler

Die Straßen waren teilweise mit blankem Eis überzogen. Sicherheitshalber legten wir Ketten an, um nicht wegzurutschen. Unser heutiges Ziel war der Supertrocken. Der Fall ist ca. 140 Meter hoch und ist zwischen WI4 und WI5. Die Bedingungen waren perfekt. Das wussten leider auch andere Seilschaften und wir waren somit nicht alleine.

Markus in unserer ersten langen Seillänge

Markus in unserer ersten langen Seillänge

Geschickt konnten wir eine Seilschaft überholen und dem Eisschlag gut ausweichen. Als Markus zu mir auf den Stand kletterte erzählte er mir, dass er von einem Eisgerät getroffen wurde. Es war das Gerät von Manuela, die scheinbar beim Schraubenrausdrehen das Gerät verlor. Das Gerät prallte an einem Felsvorsprung auf und fuhr mit voller Wucht Richtung Markus. Reflexartig drehte sich Markus zur Seite und das Gerät prallte auf seinen Helm. Beim Auto merkten wir dann, dass der Helm ein Loch hatte. Schwein gehabt!

ich in der letzten Länge vom "Supertrocken" in gutem Eis

ich in der letzten Länge vom "Supertrocken" in guten Eis

Im oberen Teil des Wasserfalles waren wir dann alleine. Das Eis war spitzenmäßig. Am Stand spürte ich dann meine rechte Hand. Gestern hatte ich schon ein leichtes Ziehen, aber jetzt tat es richtig weh. Beim Nachsichern von Markus hatte ich Schmerzen und merkte, dass da was nicht in Ordnung war. Noch dazu war das Seil steif gefroren und man konnte lustige Dinge formen, was das sichern extrem anstrengend und schmerzhaft machte.

das Seil war steif und eingefroren

das Seil war steif und eingefroren

Als Markus oben ankam wusste ich, dass ich für heute genug hatte. Ich wollte zwar noch die Linie daneben machen, aber das war leider nicht mehr drin. Über zwei eingerichtete Abseilstände seilten wir zum Einstieg ab und gingen wieder zum Auto. Jetzt sahen wir uns noch die Maralmfälle an. Der Vordere und der Mittlere hatten auch ganz gutes Eis und wenn meine Hand noch fit gewesen wäre, hätten wir uns den ein oder anderen sicher noch raufgehackt. In Summe gehen zwar nur eine Handvoll Eisfälle, aber diese haben dafür sehr gutes Eis. Um 19:30 war ich pünktlich zuhause und konnte mich von Burnie noch kulinarisch verwöhnen lassen.

Die Silvesterfotos (link zum Anklicken)

Eisklettern im Maltatal “die Fotos”

Eisbericht I (Quelle www.maltatal-alpin.at)

Eisbericht II (Quelle www.maltatal-granit.at)

unser Quatier der Malteinerhof

  1. Ja Markus da hast echt Schwein gehabt. Hätte dich auch anders treffen können ;-) . Ich glaub das war eine Maschin von Grivel *g*
    lg Flo

  2. Markus am 12. Januar 2010

    Hi

    kannst du mir bitte die mail von Manuela oder kuni geben? möcht fragen was für ein gerät das war, dann kann ich das loch im helm beschriften.

    mfg markus

  3. Lässige Wasserfälle habs gmacht! Jetzt wirds wieder kalt und die Fälle können wachsen. Dann sollten wieder mehrere gehen. Wünsch dir alles Gute im neuen Jahr & hoffentlich auf die eine oder andere gemeinsame Tour!

    Lg Peter