Ein lang gehegtes Projekt ist der zweite Südwandpfeiler. Immer wieder kam was dazwischen, aber dieses Wochenende sollte er geknackt werden. Mittlerweile hat die Tour lange nicht mehr den ernsten Stellenwert, den sie für mich mal gehabt hat. Die Tour ist im gemäßigten Schwierigkeitsgrad und gerade eine Stelle ist 6 und der Rest leichter. Die Stände sind in Summe sehr gut und die Tour lässt sich auch echt gut absichern. Somit Genusskletterei im besten Tofana Fels.
Gemeinsam mit Peter fuhren wir Richtung Süd Tirol. „Alfred A0“ und „Dominik Eitel“ folgten uns. Unser erstes gemeinsames Ziel war die Pizzeria beim Helmhotel in Vierschach. Dort konnten wir ein wenig Kraft für die nächsten Tage tanken. Von dort fuhren wir gemütlich zum Passio Giau und verbrachten mit unseren zwei Bussen eine gemütliche Nacht. Am nächsten Morgen ging es zur recht einsamen Südwand des Lastoni di Formin. Dort gibt es ein paar super Klettereien.
Peter interessierte sich für eine Neutour, was sich später herausstellte. Gemeinsam mit Dominik kletterte ich die Spitzentour Love my Dogs. Eine eingebohrte Tour in perfektem Dolomitenfels. Geniale Kletterei begleitete uns bis zum Gipfel. Von dort wanderten wir gemütlich hinunter Richtung Auto. Immer wieder wechselte Regen und Sonne einander ab. Aber in Summe war das Wetter echt gut.
Gemütlich ging es dann nach Cortina wo wir ein wenig Material checkten und bei einem Aperol Spritzer den Tag ausklingen ließen. Nach einem gemeinsamen Essen widmeten wir uns unseren Projekten. Alfred A0 und Dominik Eitel fuhren Richtung Zinnen und wir zum Tofana Parkplatz bei der Dibonahütte. Gemütlich gingen wir zeitig schlafen um am nächsten morgen früh starten zu können.
Am nächsten Morgen hatten wir perfektes Wetter. Sonne und Nebel im Tal. Rasch stiegen wir zu. Den Einstieg (über den Pilastrovorbau) kannte ich bereits und mit ein wenig Geschick überholten wir eine flotte Seilschaft direkt am Einstieg. Peter und ich kletterten sehr zügig und konnten so der anderen Seilschaft eine Seillänge abnehmen.
Oben bei der Querung zog dann der Nebel ein und es wurde kalt (3°C). Peter kletterte gleich weiter und ich fror am Stand. Peter war sich nicht ganz sicher und kletterte ein wenig langsamer um nicht vom Weg abzukommen. Als er Stand hatte und ich nachsteigen konnte spürte ich meine Finger nicht richtig. Wie gesagt es war sau kalt.
Am Stand zog ich mir dann alles an was ich hatte. Inklusive meiner Socken die ich über die Hose strickte damit mir der kalte Wind nicht in die Hosenbeine zog. Mit Grauen musste ich an Alfred und Dominik denken, die sich zur selben Zeit in der Cassin der Großen Zinne befanden. In der Nordwand musste es auch eiskalt sein. Später erfuhr ich, dass Dominik seine Zehen und Finger nicht mehr spürte und in einer der schweren Stellen abtauchte. Somit war es bei uns eigentlich bacherlwarm.
Auf jeden Fall wurden die Längen jetzt leichter und wir machten schnell Meter. Am Ausstieg trafen wir auch die flotte Seilschaft hinter uns. Wir waren in 4 Stunden durchgeklettert. Oben gab es dann wieder Sonne und ein paar Schokoriegel. Wasser hatten wir noch mehr als genug. Über den Steig ging es wieder hinunter zum Parkplatz. Bei einem guten kalten Bier genossen wir die Sonne, die wir bei der Hütte hatten.
Zwei BASE Jumper gesellten sich zu uns und wir plauderten über den Zustieg zum Exit beim zentralen Wandteil. Die zwei hatten leider echte Probleme zum Exit zu kommen, da nordseitig Schnee und Eis echte Probleme machten. Einer der BASE Jumper, Uli, kannte auch Hary. Ja, ja eine kleine Familie diese BASE Jumper. Auf jeden Fall hatten wir noch einen gemütlichen Nachmittag. Später fuhren wir dann Richtung Sella wo wir den Bus parkten und kochten.
Das Wetter war zwar nicht perfekt aber immer noch trocken. Um 2:00 in der Früh gab es dann ein echt heftiges Unwetter. Blitze zuckten an uns vorbei und dumpfes Donnergrollen ließen mich tief in meinen Schlafsack kuscheln. Geil so ein Bus. Am nächsten Morgen war alles nass und dicker Nebel hängte in der Sella. Unsere geplante Tour fiel somit buchstäblich ins Wasser. Aber eine Alternative war schnell gefunden.
Auf der Südseite vom 1. Sellaturm kletterten wir eine spitzenmäßige Sportkletterroute. Die Delenda Carthago ist mit 7 bewertet und zieht ziemlich gerade die Wand hinauf. Die Felsqualität ist einfach fantastisch. Ich bin selten so was geiles geklettert. Die Tour ist gut eingebohrt und so gibt es nichts zum Fürchten. Einfach nur fantastisch! Danach kletterten wir noch eine klassische Route (Schober). Die Linie ist zwar auch sehr schön aber leider schon ein wenig abgeklettert.
Als Einstiegsvariante wählten wir Icterus, eine harte Sportkletterroute im 8ten Grad. Peter stieg souverän vor und ich konnte zwar ohne Hänger nachsteigen, musste mich aber echt anstrengen. Ich spürte jetzt schon die letzten Tage und meine Finger. Von oben seilten wir wieder ab und waren in 20 Minuten beim Einstieg. Wir packten unser Zeug zusammen und gingen noch auf einen guten Kaffee.
Anschließend fuhren wir gemütlich in 6 Stunden über den Brenner heim. Auf dem Rückweg klaubten wir noch zwei Autostopper auf und in Heiligenkreuz verabschiedete ich mich von allen. Wieder ein spitzen Wochenende mit guter Kletterei, aber schön auch wieder zuhause zu sein.
Das schaut ja nach richtig viel Abenteuer aus, seit wann trinkst du Aperolspritzer?
Schade, dass ich nie geklettert bin, ob ich mich das wohl getraut hätte? Es waren sicher großartige Landschaften zu sehen!!!
Freu mich schon auf die Hohe Wand, Bussi Sophie
Schön Fotots!Freu mich auch schon wenn i wieder in den Dolomiten klettern kann…und die HelmPizzeria is ja wohl ein Muß :)!!!
Tolle Touren – Tolle Fotos – Tolle Story !!
Macht echt Spass !!
lg Josef
Coool! War wieder mal a geiles Wochenende in den wohl schönsten Bergen ;-D Hoffentlich können wir so ein Wochenende bald wiederholen!!
lg Peter