Klettern in Spanien „Riglos“ 2012


1 Riglos II 2012

Im Herbst, Anfang Winter hatte Dominik die Idee nach Riglos zu fahren. Er war 2011 dort gewesen und war begeistert. Auch sein Bericht auf Bergsteigen.at ist wirklich lesenswert. Jakob und Dominik haben sich dann um die technische Umsetzung bemüht – günstige Flüge gebucht, ein Mietauto reserviert und versucht ein Quartier zu buchen.



Schaut fast ein wenig aus wie die Zinnennordwände

Am 3. April trafen wir uns bei der S-Bahn und fuhren gemeinsam zum Flughafen. Von dort ging alles relativ reibungslos. Am Flughafen in Barcelona verbrachten wir noch eine Nacht, um am nächsten Tag nach Riglos zu fahren. Ziemlich müde kamen wir in Riglos an und mussten uns dann doch ein Quartier organisieren, denn die reservierte und geplante Unterkunft war überfüllt und unser E-Mail mit der Buchung war verloren gegangen…

herrliche Landschaft und super Fels

Auf jeden Fall fanden wir in der Bar unser Zimmer für die nächsten Tage. Alles vorhanden und sogar Wireless Lan gab es. Unsere Klettermotivation war am ersten Tag faktisch Null. Jakob überlegte noch, ließ sich aber schnell überreden mit uns Bier zu trinken. Nach dem dritten Bier kam dann auch die Klettermotivation, aber trotzdem wurde an diesem Tag nicht mehr geklettert.

Steile Meter in der Alberto Rabada o Murciana - die solo Tour von Alex Huber

Am nächsten Morgen erwischten wir ein Schönwetterfenster. In diesem kletterten wir die „Alberto Rabada o Murciana“ auf den Pison, die Tour, welche Alex Huber solo geklettert ist. Die Tour ist im Großen und Ganzen relativ leicht, hat aber ein paar echt zache Einzelzüge drin. Respekt!

Jakob und ich am Standplatz

Interessant der erste Eindruck war: “Na ja ob das alles hält“? Ich glaub ich klopfte jeden Griff und schlich über das Konglomerat Gestein. Eigentlich bombenfest, auch wenn es nicht so ausschaut. Ich glaube das Phänomen ist normal wer Konglomerat nicht kennt.

Ein erfolgreicher Klettertag geht zu ende

Genau mit dem Ausstieg erwischten wir den Regen. Wir seilten hinten über die Nordseite ab, was sich locker mit drei Mal Abseilen ausging. Am nächsten morgen regnete es anfangs in Strömen. Später begann es dann zu schneien, was meine Frage, ob es in Riglos Schnee geben kann, schnell beantwortete. Wir hatten echtes Sauwetter. Wir konnten eigentlich gar nicht glauben, dass wir in Spanien sind.

ja es gibt Schnee in Riglos - Sauwetter -

Gegen Nachmittag beruhigte sich die Situation und mit der Sonne wurde es schnell trocken und natürlich gleich geklettert. Wir suchten uns ein paar kürzer Routen und kletterten am „Los Volaos“. Der nächste Tag war perfekt, Sonne blauer Himmel und relativ kühl. Wir entschlossen uns für die „Fiesta de los Biceps“, den Klassiker in Riglos.

Dominik in der "Bizeps"

Anfangs relativ steil und in der zweiten Hälfte faktisch nur noch überhängend. Die Tour ist gut mit Bohrhaken abgesichert und an den Ständen gibt es lustige Bilder zur Unterhaltung. Kurz nach uns stiegen auch Dominik und Alfred ein. Im letzten Drittel hupfte ein B.A.S.E Jumper bei uns vorbei. Mittlerweile ist das in großen Wänden ja schon fast normal. Der Springer hatte eine schlechte Öffnung, konnte aber gut korrigieren und landete am Gegenhang punktgenau auf dem kleinen Pfad neben den stachligen Stauden.

Zwei Base Jumper die unmittelbar an uns vorbeizogen

Später im Pub lernten wir uns auch besser kennen und erfuhren, dass Giacomo schon seit Dezember „on Road“ war und in Riglos ein wenig gemütlich springen wollte. Abraham, ein Freund von ihm kam am nächsten Tag aus Madrid nach und sie planten ein paar gemeinsame Sprünge. Endlich hatten wir gutes Wetter, ja es war richtig heiß. Jakob und ich wollten wieder auf den Pison und entschieden uns für die „Carnavalada“, eine Tour mit zachem Einstieg und ein paar wirklich zachen Längen.

Überhängender Einstieg in der Carnavalada

Dominik und Alfred kletterte eine Tour neben uns. Was wirklich viel Spaß machte, weil wir uns immer miteinander unterhaltern konnten. Am nächsten Tag kletterten wir die „Zulu Demente“, auch ein super überhängende Tour. Leider erwischten wir den zacheren Einstieg und somit war ich schon ganz schön erledigt, bevor es richtig los ging. Aber ich lies mir nichts anmerken und erholte mich auf unserem super Standplatz.

Jakob in einen der überhängenden Längen der "Zulu"

Die Kletterei war wieder genial und hirnlos. Ein fetter Henkel nach dem anderen und alle Griffe waren markiert und die Bolts waren in guten Abständen. Im Nachstieg in einem von den steilen Längen hörte ich Jakobs Stimme die rief: “Vorsicht B.A.S.E.“ Ich hängte mich in die Wand und wartete. 30 Sekunden später sprangen Giacomo und Abraham bei uns vorbei, zogen sehr spät und landeten wieder punktgenau auf den kleinen Pfaden. Unglaublich. Ich sammelte mich und kletterte weiter. Die letzte Seillänge war noch mal so richtig ungemütlich zach.

Alfred knackt die zachen Wandstellen in der Bizeps

Eine boulderartige technische Stelle. Jakob und ich lösten die Stelle direkt A0, wobei die Wand dort sehr stark überhängt und wir die letzten Klettermeter schon spürten. Dominik und Alfred kletterten die „Zulu“ als zweite Tour. Wir konnten noch eingreifend korrigierend, sonst wäre es ihnen so wie uns ergangen. Danach organisierten wir uns noch einen guten Kaffee in der nächsten Ortschaft.

Dominik beim Abseilen im Hintergrund Riglos

Beim Sonnenuntergang trafen wir uns alle wieder und bestaunten das satte orange der Wände. Es war ein herrlicher Tag und endlich schön warm. Kurz vor Sonnenuntergang sprangen dann Giacomo und Abraham noch mal vom Visera. Wieder ein perfekter Sprung und Landung. Bei einem gemeinsamen Bier chillten wir in den lauen Abend hinein. Am letzten Tag war für Jakob und mich klar, dass wir noch was klettern wollten. Dominik und Alfred wollten eigentlich einen Ruhetag machen. Als sie jedoch mitbekamen, dass wir es ernst meinten, gab es natürlich enormen Leistungsdruck. Wir entschieden uns für eine klassische Linie auf den Visera. Die „Moskitos“.

Jakob in der Schlüsselseillänge

Eine schöne Rissverschneidung durch das imposante Massiv. Dominik und Alfred kletterten die „Fiesta de los Biceps“ auf Speed. Wir stiegen ca. zur selben Zeit aus, was schon ganz beachtlich ist, da die „Bizeps“ doch um einiges zacher ist. Danach war auch das Wetter wieder schlechter und es gab dicke Gewitterwolken. Perfekt für ein Abschlussbier und eine warme Dusche. Von Riglos ging es dann mit dem Mietauto wieder retour Richtung Barcelona. Dort verbrachten wir wieder eine Nacht am Flughafen und am nächsten Morgen waren wir wieder in Wien am Flughafen.

Die Truppe, Dominik, Jakob, Flo, Alfred

Zum Glück musste ich an diesem Tag nicht mehr arbeiten und konnte so einen entspannten Tag mit meiner Familie, bei bestem Wetter, verbringen.

Danke für den schönen Urlaub!

der Bericht auf bergsteigen.at

die Bilder könnt ihr euch hier ansehen

  1. alibaba am 29. August 2012

    super anmachender clib, gibt total gut die stimmung wieder. gratuliere!

  2. Ach ja…
    Die Fotoformatierung ist gewöhnungsbedürftig- oder bist größer geworden oder hast etwa abgenommen?!

    lgm

  3. Lässiger Bericht und tolle Gschicht!
    Aber wo arbeitest du eigentlich? Nach deinem Urlaubskonsum zu schließen, habt ihr dort 10 Wochen pro Jahr zur Verfügung- locker!! ;-)

    lgm

  4. Coole Gegend uns super Fotos. Riglos is halt a gutes Trainingslager! Weiter so – die Saison kann beginnen :)

    Liebe Grüße aus dem heiligen Land – Peter