Der Hochschwab


ArtikelIII

Der Hochschwab in der Obersteiermark ist mit 2.277m der höchste Berg der Hochschwabgruppe. Der Fels ist rau, griffig und fest und bietet super Kletterei. Leider gibt es keine gesammelte Führerliteratur sondern viele Touren sind in Auswahlführern beschrieben. Diese Saison ging es des Öfteren zum Hochschwab.



Hochschwab im Herbstnebel

Meistens wenn wir weggefahren sind, fuhren wir immer weiter Richtung Süden oder Westen und blieben selten beim Hochschab stehen. Warum eigentlich? Keine Ahnung, vielleicht ist der Name nicht so klingend oder die wilden Geschichten um den Berg nicht so fesselnd, aber eigentlich ziemlich unberechtigt, weil das Massiv extrem rassige und schöne Kletterei bietet. Meine erste Tour in dem Massiv war das Zinkenecho, das ist schon so lange her, sodass ich mich gar nicht mehr wirklich daran erinnere. Damals verstiegen wir uns im Nebel und brauchten eine Ewigkeit zum Einstieg. Als wir dann kurz vor dem Einstieg die Nebeldecke durchbrachen, war das ein echtes Highlight.

Zinkenecho 2008 – Jakob im Mittelteil der Wand

Blauer Himmel und eine tolle Wand die in Summe doch ganz schöne Bruchlängen hat. Die Tour ist in Summe ein landschaftliches Highlight und hat auch gute Längen dabei, aber meine Erinnerungen sagen mir eher ganz schön brüchig. Danach vergingen einige Jahre für meine nächste Hochschwabtour. Und 2013 war es dann so weit und wir machten ein paar echt gute Touren in dem Massiv.

Jakob im Porzellanpfeiler mit Gewitterstimmung

Der Porzellanpfeiler auf der Berglandspitze, die Liebe zum Detail auf den Trawiespfeiler oder die Huibuh auf den Wetzsteinkogel. Alles echt gute Touren, die auch ganz gut abgesichert sind.

Jakob am Beginn der Huibuh

Mit Jakob wollte ich eigentlich die Renaissance gehen, aber als wir sahen das ca. die Hälfte der Tour waschlnass war haben wir und um entschieden. Glücklicherweise hatten wir das Wandfoto von der Made in Styria mit. Topo natürlich keines. Wir wussten auch nicht wo und wie die Seillängen bewertet waren. Jakob meinte nur: „Na probieren wir´s halt“. Nach ein paar Anfangsunsicherheiten stiegen wir in die Tour ein, ohne zu wissen was auf uns zukommt.

Jakob in der supergeilen Plattenlänge (3. SL) made in Styria

So war das auch ganz schön spannend. Seillänge für Seillänge arbeiteten wir uns Richtung Gipfel und erreichten dann den Ausstieg. Da wir den Abstieg nicht kannten seilten wir anschließend wieder über die Tour ab. Eine super Wand!

Abseilen über die Tour – made in Styria -

Gemeinsam mit Hans ging es ein paar Wochen später wieder zum Hochschwabmassiv. Dort wollte ich endlich den Faiman Gedenkweg klettern. Mit Jakob bin ich schon mal zugestiegen als uns oben vor dem Einstieg dann der Regen erwischte. Aber dieses Mal war die Wetterprognose gut und save. Was sich hier echt auszahlt, weil der Zustieg ist schon etwas weiter und ein guter Zustiegsschuh ist hier auch echt empfehlenswert. Gemütlich muss man mit 3h rechnen. Hans und ich waren in 2,5 Stunden oben.

Perfekter Fels und super Linie -Markus Faiman Gedächtnisweg-

Eine super Wand und eine echt gute Linie. Die Kletterei ist wirklich gut und überall wo notwendig steckt ein Bolt. Der Rest geht extrem gut zum Absichern. Die Gegend dort ist sehr einsam und verlassen. Es gibt keine Autos, Motorräder, Wanderer eigentlich nur Fels und ein paar Wanderer, die sich verirrt haben… Und Potential gäbe es hier noch extrem viel…. Eine tolle Szenerie! Am selben Abend wechselten wir noch zum Bodenbauern, um am nächsten Tag die Renaissance zu gehen, die ja ein paar Wochen davor noch waschlelnass war. Von ein paar Wanderern erfuhren wir, dass am Donnerstag ein B.A.S.E. Jumper mit seinem Wingsuit verunglückt war, was die Stimmung ein wenig trübte.

Hans im Einstieg der Renaissance

Bei Hochnebel stiegen wir zur Wand und hatten ein wenig Mühe den Einstieg zu finden. Schlussendlich fanden wir den richtigen Bühler und kletterten die Tour. Perfekter Fels und eine tolle Seillänge nach der anderen.

Hans auf den letzen Meter der Renaissance

Es gab viele Plattenstellen und auch ein paar heiklere Meter, wo gscheid zwischen den Hakerln geklettert werden muss. Das Highlight ist sicher die fette Piazverschneidung, welche fast clean ist. Luftig rau und gar nicht so schwer. Die doch recht konstant im 7ten Schwierigkeitsgrat liegende Tour fordert dann doch und so brauchten wir unsere Zeit. Diesmal wählten wir den Abstieg zu Fuß und gingen im mystischen Nebel wieder zum Einstieg. Ein perfekter Tag.

Steinböcke und mystischer Nebel beim Abstieg

In Summe ist der Hochschwab ein extrem schönes Gebiet mit sehr gutem Felsen und ich freu mich schon bald auf meine nächste Hochschwabtour.

Hochschwab, Bildergalerie, Tourenbeschreibungen und ein paar Materialtipps

Verdientes “Feuerwehr” Kletterbier nach dem Markus Faiman Gedächtnisweg

Gemeinsamer Gipfelsieg – Huibuh-

  1. Jürgen am 9. Oktober 2013

    Zum Schitouren gehen is er ah supa- da Hochwab!!!!

    • stimmt, aber das ist eine andere Geschichte :-)