Es war schon länger geplant und die Ski waren gewachselt. Freeriden und Powdern am Arlberg, so war der Plan, aber es kommt immer anders, denn das Wetter war für den Norden eher schlecht. Viel Schneefall und hohe Lawinengefahr. Im Süden sah die Situation aber erheblich besser aus. Auch Jürgen ist bei solchen Dingen sehr flexibel und so war klar, dass wir erst bei der Abfahrt so richtig entschieden, wo es uns hintreibt. Treiben lassen und Abenteuer erleben, das sind essenzielle Dinge, die das Bergsteigen so schön machen. Von Burnie, meiner Frau, bekam ich auch noch volle Unterstützung, schließlich musste sie sich ums Baby und um Kili kümmern. Außerdem hatten wir unseren Ersten Hochzeitstag. Ich glaube, so viel Glück haben nur 1 Promille der Männer bzw. Ehemänner.
Goldeck – Spittal – Drautal
Mittwochabend nach einem super stressigen Arbeitstag sitzen Jürgen und ich endlich im VW-Bus und rauschen Richtung Spittal. Unserem ersten Ziel entgegen, Freeriden am Goldeck. Das Gebiet kannte ich bereits und die Nordseite bietet gute Varianten, wenn der Schnee passt. Meine Hausaufgaben gemacht, wusste ich von guten Bedingungen. Nach einer kurzen Nacht gab es am nächsten Morgen Minustemperaturen und Sonne.
Herz was willst du mehr. Mit einer der ersten Gondeln waren wir schnell oben am Gipfel und ich zeigte Jürgen die Pulverhänge. Saugeil. Pulver und viel Schnee und faktisch keine Spuren machten den Vormittag zu einem Highlight. Eine Line nach der anderen zogen wir durch die Wand. Als wir wieder oben direkt am Gipfel standen und uns bereit machten für die Abfahrt, machte ich noch einen kurzen Check und stellte zu meinem Entsetzen fest das ich mein Pips (Lawinensuchgerät) verloren hatte.
Keine Ahnung wo und wie. Scheinbar war der Klipp nicht richtig zu und das Gummibandl habe ich nicht eingehängt. Ziemlich zach. Auf die Abfahrt wollten wir aber auch nicht verzichten, außerdem hatte ich die Hoffnung das Gerät im Schnee zu finden, schließlich war es ja aufgedreht. Kein Signal und kein Pips. Ich fragte die Leute bei der Liftstation, ob eines gefunden wurde oder nicht, aber leider keine positive Antwort. In Summe waren wir eh schon ziemlich müde. Die Konzentration und die Kraft waren auch schon mal besser beieinander. Nach einer kurzen Pause entschloss ich mich einen Flug zu machen und Jürgen schaute sich noch eine kleine Variante an.
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Am West-Startplatz traf ich eine Skilehrerin, die sich gerade für den Start fertig machte. Der Wind kam aber ziemlich von der Seite und so beschloss ich mir den Wind am Gipfel anzuschauen. Irgendwie rechnete ich nicht mehr mit einem Flug. Pips weg, fliegen geht nicht – na super das ist alles jetzt nicht so cool. Wurscht. Unten beim Lift treffe ich Jürgen, was mich sehr freut. Gemeinsam stellen wir uns beim Lift an, als plötzlich der Liftwart zu mir kommt und sagt: “Dei Pips homa gfundn“, pah voll geil! Gemeinsam haben wir uns gefreut und ich musste mir kein neues kaufen. Danke dem Finder, echt eine geile Gschicht. Als wir dann noch oben am Gipfel perfekten Südwind haben, bin ich überhaupt wieder überglücklich. Ziemlich zeitgleich treffe ich Jürgen wieder unten beim Bus, wo wir zurück auf unser Schlafplatzerl fahren und unser wohlverdientes Gipfelbier trinken.
Gmeineck 2.592m – Reißeckgruppe/ Spittal an der Drau – Drautal
Am nächsten Tag stand das Gmeineck am Programm. Den Berg sahen wir vom Goldeck aus und Jürgen meinte: “eigentlich a lässiger Berg“, und ich meinte: “stimmt, moch ma“. Somit war das Ziel klar. Auch dort war guter Schnee, der im unteren Bereich aber schon etwas schwerer war. Aber für unsere breiten Ski überhaupt kein Problem.
Wir starteten direkt beim Wasserspeicher und konnten dort direkt mit den Ski weg, was angeblich gar nicht so oft geht. Anfangs geht es ziemlich flach über eine Forststraße hinein und nach der ersten Stunde kommen dann endlich die ersten gscheiten Höhenmeter. Der Gipfel ist dann nochmal richtig weit. Einerseits sind es 1600 Höhenmeter und auch einige Kilometer, die gespult werden müssen. Der Gipfel selbst war zwar im Nebel, aber ein paar 100 Höhenmeter darunter war gutes Wetter. Ab dem Zeitpunkt war auch die Abfahrt reinster Genuss.
Wir zogen unsere Spuren und freuten uns über den Schnee. Gerade das letzte Stück war ein wenig mühsam, weil einfach die Grundlage fehlte. Aber mit ein paar vorsichtigen Schwüngen waren wir wieder auf der Forststraße, die uns zu unserem Auto führte. Dort kochten wir uns ein paar Nudeln und halfen einem jungen Pärchen, das mit dem Auto feststeckte. Danach ging es in die Drautalperle, ein Erlebnis-Hallenbad, um die müden Muskeln wieder fit zu machen.
Nach zwei Stunden Sauna und Whirlpool ging es Richtung Lienz und weiter nach Innervielgraten. Bei unserer Autofahrt begleitete uns starker Schneefall und Schneefahrbahn. Aber für meinen T4 kein Problem. Gute Winterreifen und eine optimierte Gewichtsverteilung machen die Karre zu einem guten Bergfahrzeug.
Gaishörndl/ Prügleskunke – Kalkstein – Villgratner Berge
In Kalkstein beim Gasthaus Bad´l Alm war bereits Highlife. Eine gute Freundin von Peter Manhartsberger, Sabrina, trafen wir zufällig am Parkplatz. Die sind gerade von ihrer early morning Tour zurückgekommen und berichteten von Pulver. Wir plauderten kurz und herzlich und starteten dann bald, wir waren schließlich erst am Anfang unseres Tages und da war einiges los. Nach einer Stunde Überholen waren wir bald alleine. Ich musste mein Tempo etwas zurückschrauben, weil ich merkte, dass Jürgen etwas zurückgefallen war. Aber ohne Pause ging es am Gipfel, wo wir faktisch alle Leute einholten.
Perfekto. Nach etwas längerer Pause war dann auch Jürgen oben und der arme Kerl hatte wenig Zeit. So fühle ich mich immer, wenn ich mit Michl unterwegs bin, ha ha ha. Nach einer saugeilen Pulverabfahrt machten wir Pause bei einer kleinen Hütte. Sonne, blauer Himmel, windstill, da schmeckt der Tee und die Schoki. Da wir noch viel Zeit hatten, entschlossen wir uns nochmal Richtung Prügleskunke aufzusteigen.
Konstant und ohne Pause ging es in der guten Spur Richtung Gipfel. Leider waren die Hänge schon zerfahren, aber mit dem breiten Ski macht auch sowas richtig Spaß. Am Gipfel trafen wir lustigerweise ein Niederösterreich-Oberösterreich-Gespann. Mödlinger, Badener waren auch dabei, aber wir kannten uns nicht. Von ihnen bekamen wir jedoch den Tipp, auf der anderen Seite abzufahren. Das sollte richtig lässig sein, so wurde es uns erzählt. Interessanterweise entschloss sich die Partie jedoch nicht dort abzufahren.
Jürgen und ich wollten es aber wissen. Zuerst den Grat hinunter und dann die steile Flanke. Puh, doch steiler und sicher zum Aufpassen aber die Abfahrt war dann einfach mördergeil. Unglaublich. Pulver bis zu den Knien und mit den fetten Ski ist das ja fast wie fliegen. Unglaublich geil. Über einen steilen Rücken waren wir dann bald wieder unten bei der Bad´l Alm. Dort kehrten wir dann ein und aßen Spinatknödel mit einem guten Bier. Pah ist das Leben schön!
Obstanser Eisfall – Kartisch im Lesachtal (Gailtal)
Dort trafen wir auch einen Bergführer, welchen wir nach Eisverhältnissen fragten, und er meinte, “dass der Obstanser Eisfall in Kartitsch in gutem Zustand ist“. Geile Info, Jürgen war auch schon lange in keinem Fall mehr und so kam uns dieser „leichte“ Wasserfall genau richtig. Um uns ein Bild zu machen, wollten wir uns den Fall noch kurz anschauen. Somit fuhren wir Richtung Kartitsch zum Sportzentrum und wanderten gemütlich die 45 Minuten Richtung Einstieg. Der Wasserfall war super beieinander, auch wenn er durch einiges an Neuschnee bedeckt war.
Irgendwie bildete ich mir ein, dass ich da schon einmal war, aber ich konnte in meinem Tourenbuch nichts finden. Naja werde auch schon alt. Nach einer kalten Nacht starteten wir am nächsten Morgen Richtung Wasserfall. Eine Seilschaft war bereits im Fall, aber diese entschieden sich für den Linken Einstieg. Somit waren wir uns nicht im Weg. Oben vor den Leichten Längen haben wir uns dann wieder getroffen und sind über den tief Winterlichen Sommerweg wieder abgestiegen.
Nach einer kurzen Pause entschlossen wir uns die Rechte Linie auch zu klettern. Die zweite Seilschaft hatte für heute genug, aber ich wusste nicht, wann ich wieder Eismöglichkeit bekommen sollte. Aus diesem Grund mussten wir da nochmal rauf. Jürgen führte die Erste Länge und ich dann die steile Zweite. Das Schild war zwar etwas hinterspült, ist aber wieder gut festgewachsen.
Eigentlich richtig geile Kletterei. Der Rest war wieder im moderaten Bereich und bald waren wir wieder am Ausstieg. Zufrieden ging es wieder zurück zum Auto und in gemütlichen 6 Stunden wieder nachhause. Für uns waren es vier spitzen Tage und alles hat sich perfekt ergeben. Leider schaffen wir es viel zu selten, aber 2017 haben wir schon geplant – Fortsetzung folgt…
@flo: nur, wenn ich unter der Erde bin!
1. es kommt immer Anders 2. als du Denkst
Soll ich wirklich soo hart mit ihm sein Jürgen? Aber wenn so nachdenk : JA!!
brauch eh was zum Einreiben
Ja Michl, lass ihn leiden den Hund, und gib ihm am Gipfel ja keine Pause er darf nix trinken und essen!!!
hast ja eh recht Jürgen, und hob a sehr schlechtes Gewissen
Gut, dass du mal als Erster und ausgeruht auf einem Gipfel angekommen bist- koste dieses Gefühl gut aus! Habe Jürgen bereits versprochen: “das nächste Mal mit mir wirst du wieder leiden…. viel leiden…!
Super Touren habt`s gemacht!
es wird der Zeitpunkt kommen wo ich auf dich warten werde … ist nur eine Frage der Zeit
Horcht sich nach einem super Wochenende an. Gut das dei LVS wieder hast – voll arg, das des rausgefallen ist. Lg.
habs ned doppelt eingehängt bin eh selber schuld, finds voll geil das es abgegeben wurde, wäre nett wenn sich der Finder bei mir melden würde, der kriegt an Vollrausch, he, he, he
STARK WIE IMMER !