Warum wähle ich zum Anseilen den doppelten Bulin- Knoten?
Zuerst möchte ich ein viel verbreitetes Gerücht aus der Welt schaffen! Der Bulinknoten kann sich nur als „einfacher Bulin- Knoten” durch Ringbelastung lösen. Ich schlage hinten meistens noch einen einfachen oder doppelten Schlag (zusätzlich zum Nachfädeln) dazu. Somit bin ich nicht nur redundant gesichert sondern 3-fach!
Noch ein Vorteil des doppelten Bulins sei hier erwähnt: Bindet man sich aus, ist gleichzeitig auch das Seil wieder knotenfrei. Beim Sackstich und Achter bleibt ein Restknoten erhalten. Man muss ihn extra lösen, was mitunter nicht geschieht.
„Restknoten nicht Rausmachen” ist eine Kletterhallenkrankheit. Sie existiert vermutlich deshalb, weil der Partner den Teilknoten „ja eh wieder” braucht. An Naturfelsen führt dies immer wieder dazu, dass das Seil zu guter Letzt beim Abziehen in der Umlenkung hängen bleibt.
Das Warum:
- Der Knoten kann wesentlich höher belastet werden als beim einfachen Achterknoten
- Wenn der Knoten voll belastet wurde bekommt man diesen mühelos wieder auf
- Gerade im Schnee und Eis ist das Handling extrem wichtig
Achtung: als Mittelknoten für Mehrpersonen-Seilschaften, nicht geeignet!!!
Technik Doppelter Bulin
Länge: Stecke das Seil von oben nach unten durch beide Gurtschlaufen und lasse das Ende bis zum Boden hängen.
Luftschlaufe: Bilde unmittelbar über dem Gurt ein Auge
und stecke das zum Partner führende Seil als Schlaufe durch (nicht das zum Gurt führende Seil durch schlaufen).
Einfacher Bulin: Stecke das Ende durch die Schlaufe, halte den Knoten fest und ziehe mit der anderen Hand an dem zum Partner führenden Seil.
Hintersichern: Verfolge mit dem Ende den gesamten Knotenverlauf zurück (also zunächst von unten nach oben durch beide Gurtschlaufen).
Ich schlage hinten meistens noch einen einfachen oder doppelten Schlag (zusätzlich zum Nachfädeln) dazu.
Der doppelte Bullin kann auch gelegt werden